Full text: Buchgewerbliches Hilfsbuch

a 
UTE Otto Säuberlich, Hilisbuch. Verlag von Oscar Brandstetter, Leipzig. 
A 
Vom typographischen System 
T Die Einheit des Typenmafes ist der 
twa 0,38 mm messende typographische 
Punkt. Die Schriftgrade werden jedoch 
zumeist nicht nachihrer GróBein Punkten 
ezeichnet, sondern mit althergebrachten 
amen wie folgt: 
- un 
iamant M 
erl 
onpareille 
olonel (Mignon) 
etit 
orgis (Bourgeois) 
orpus (Garmond) 10 
(Ti 
Cicero, 
» 
Mittel 
y 
Tertia. 
16 
ext 
Diese Bezeichnungen und Maße ver- 
tehen sich stets für den Kegel, d. h. 
ür den Bleikorper der Typen, und zwar 
in der Richtung vom Fuße zum Kopfe des 
chriftbildes. In der Breite sind die Typen 
em Buchstabenbilde entsprechend ver- 
chieden, z. B. i, n, m, M. 
DasSchriftbild selbst kann auf ein und| 
emselben Kegel verschieden gro sein, 
a es den Kegel nicht immer auszufüllen 
raucht. Daher kommt es, daß man von 
„großen“ und „kleinen“ Petit-, Borgis-, 
orpus- usw. Schriften spricht, was sich 
immer nur auf das Schriftbild, nie auf 
en Kegel bezieht. 
Kleines Gewöhnliches Große 
onpareille & d 
etit d d. d) 
orpus H ch tiunt c) 
er Kegel gibt also auch das MaB 
ür die Stárke der Zeile ab, er verkórpert 
ie Zeile, die nur in ihrer Breite bzw. 
änge verinderlich ist. Schriften, deren 
Bild den Kegel völlig ausfüllt, lassen 
sich, wenn die Zeilen unmittelbar an- 
inandergesetzt werden, schlecht lesen: 
Diesen Übelstand behebt der Durch- 
Schuf, der aus Bleistreifen (Regletten) 
von 1, 2, 3, 4 Punkt (Achtel- und Viertel- 
petit, Viertelcicero, Halbpetit) Stärke 
besteht, die zwischen die Zeilen gefiigt 
werden, die aber, weil sie nicht gan 
so hoch sind wie die Typen, nicht mi 
zum Abdruck kommen. 
| Ganz in derselben Weise wie der 
Durchschuß dazu dient, die Zeilen von- 
einander zu trennen, hat der Ausschlu 
den Zweck, die leeren Räume zwischen 
den Worten zu bilden und die Zeile „aus- 
zuschlieBen“, d. h. alle Typen, aus denen, 
sie gebildet wird, in den Eisenrahmen 
festzuspannen, der sie während des 
Druckens seitlich begrenzt. Der Aus- 
schluf ist, ebenso wie der Durchschuf 
iedriger als die Typen und kommt nich 
it zum Abdruck, außer wenn er nich 
est genug eingefügt ist und während 
des Druckens „steigt“. Dann „spießt“ 
er Satz und man sieht auf dem Druck- 
ogen schwarze Quadrate, Rechtecke 
der Streifen mit zum Abdruck gebracht. 
Beim DurchschufB und AusschluB ist 
auch das Sperren (Spationieren) zu er- 
áhnen, das nur im deutschen Satze 
übliche Weitsetzen von Worten durch 
lAuseinanderrücken der einzelnen Buch- 
staben mittels Einfügens von ,,Spatien*, 
as sind dünnste AusschluBstücke von 
Punkt Stárke. Was vorstehend übe 
urchschuß und Ausschluß gesagt wurde 
ezieht sich auf Handsatz. Bei der Zeilen- 
uß-Setzmaschine, die nicht mit Buch- 
isfabentypen arbeitet, sondern Zelentypen 
iefert, vereinfacht sich vieles. Durchschuf 
Regletten) und Ausschluß fallen weg; 
eil die Maschine die Zeile auf beliebi 
tarken Kegel gieBt und'sie UNS 
usschlieBt.
	        
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