Der Vorgang beim Übertragen eines Bildes ist der
Folgende.
Die hellen Stellen belichten die entsprechenden Selen-
zellen, diese werden für den Strom, welcher für jede Zelle von
besonderer Periodenzahl ist, leitend, und dieser Strom bringt
nun die mit der Zelle korrespondierende Feder zum Schwingen
d. h. erzeugt auf dem Empfängerfeld einen hellen Fleck.
Je nach der Anzahl belichteter Zellen entsteht eine ent-
sprechende Anzahl helle Flecken, aus welchen sich dann das
Bild zusammensetzt. Es sind zur Erzeugung eines Bildes ver-
hältnismässig wenig Punkte nötig, da das Auge das Fehlende
leicht. dazu ergänzt.
Um ein grosses Empfänger- und Belichtungsield zu er-
halten, ist es nötig eine grosse Anzahl von Federn anzu-
wenden. Da man diese jedoch nicht mehr sämtlich in einen
Stromkreis schalten könnte, weil z. B. die Federn von doppelter
Schwingungszahl durch den gleichen Wechselstrom erregt
würden, so verwendet man mehrere Stromkreise, welche kurz
nach einander durch Relais oder synkronlaufende Motore
eingeschaltet werden. Man kann dies sehr leicht tun, da
eine erregte Feder nicht sofort zur Ruhe kommt; also z. B.
so lange noch schwingt, bis die zwei oder mehr Stromkreise
nacheinander eingeschaltet waren. Um Bilder auch in Farben
zu übertragen setzt man jeweils auf dem Empfängerfeld statt
einer Feder deren 3 oder 4 mit verschieden farbigen Köpfen.
Ebenfalls verwendet man am Gebeapparat 3 oder 4 Selen-
zellen, welche mit farbigen Gläsern gedeckt sind. Ein auf-
fallender Lichtstrahl wird dann in seine Farben zerlegt und
diese bringen dann je nachdem 2, 3 oder 4 Federn von
verschiedener Farbe zu gleicher Zeit zum Schwingen und er-
zeugen dadurch eine Mischfarbe, welche dem aufgefallenen
Lichtstrahl am Gebeapparat entspricht.
Wenn man auch nicht gleich an die vollendete Zweck-
erfüllung dieses Fernsehers denken kann, wie dies beispiels-
weise die Übertragung von Theateraufführung, das Sehen der
Person am Telephon mit welcher man spricht ist, so gibt
es immerhin eine grosse Zahl von Anwendungen, für welche
sich der Fernseher ohne weiteres benutzen lässt. Ich denke
hierbei zum Beispiel an das Übertragen von Schriftzeichen
14