Full text: Der elektrische Fernseher

  
nahe der Achse angekommen ist, wird die sie führende kleine 
Schraubenmutter von der Schraubenspindel, auf der sie läuft, 
entfernt und bewegt sich durch eine Feder gezwungen längs 
eines Schlittens wieder nach der Peripherie. Hier angekommen, 
wird die Mutter wieder an die Schraubenspindel angedrückt 
und läuft wieder die Spirallinie durch. Auf diese Weise kann 
z. B. ein Bild bestrichen werden, welches auf die Bewegungs- 
fläche der Selenzelle projiziert wird. Auf der Schrauben- 
mutter des Empfangsapparates ist statt der Selenzelle 
eine Lichtquelle angebracht, welche sich vor einer matten 
Glasplatte bewegt. Es kann nun entweder die Stärke der 
Lichtquelle selbst durch den Strom der Selenzelle verändert 
werden oder man kann die Lichtintensitätsänderung auch da- 
durch erreichen, dass durch den Strom die Polarisationsebene 
des Lichtes, in welche Nikols eingeschaltet sind, gedreht wird. 
Es wird also das übertragene Bild in einzelne Punkte, welche 
auf einer Spirallinie liegen, zerlegt. 
Alle diese Apparate kranken daran, dass sie das zu 
übertragende Bild in viele einzelne Teile zerlegen und der 
Reihe nach übertragen und dem Auge vorführen. Damit das 
Bild dem Auge als ein zusammenhängendes erscheint, ist es 
nötig, dasselbe mindestens 9mal in der Sekunde zu erzeugen. 
Wenn man nun bedenkt, dass ein Punkt das ganze Bild be- 
streichen muss und dies 9mal in der Sekunde erfolgen muss, 
so kommt man auf technisch ganz unerreichbare Geschwindig- 
keiten. Nehmen wir z. B. an, dass das Bild bei dem von mir 
konstruierten Apparat 100 mm Durchmesser habe und die 
einzelnen Linien der Spirale 1 mm von einander entfernt 
sind. Um das Bild einmal zu erzeugen muss die Antriebs- 
achse also 50 Umdrehungen machen und da das Bild 
mindestens 9mal in der Sekunde erzeugt werden muss 
9mal 50 — 450 Umdrehungen pro Sekunde. Dies würde 
einer Tourenzahl von 450 mal 60 — 27000 pro Minute gleich 
sein. Diese Umdrehungszahl liesse sich eventuell noch er- 
reichen (De Leval-Turbine), jedoch würden die Zahnráder 
und sonstigen Vorrichtungen hierbei kaum Stand halten. 
Wollte man das Bild aber noch etwas vergróssern, so würden 
unerreichbare Geschwindigkeiten herauskommen. Um einen 
Apparat der in der Praxis geht und sicher arbeitet zu kon- 
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