Full text: Die Bauformenlehre (3. Band)

    
     
    
    
  
  
  
   
  
   
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
    
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
  
  
  
  
   
    
   
   
  
      
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Viel Streit ist unter den Fachgenossen entbrannt über die Verwendung der 
Terrakotten beim Ziegelrohbau ete. Wührend die einen alle ornamentalen 
Teile, ja selbst die Gesimsstücke, die diese stützenden Konsolen, die bekrónenden 
und frei endigenden Bauteile u. s. w. aus móglichst grossen Werkstücken ge- 
brannt verlangten, bekämpften andere dieses Streben aufs heftigste und wollten 
nur dem gewóhnliehen Steinformate die Berechtigung zur Verwendung beim 
reinen Backsteinbau zugestehen. Im allgemeinen dürfte als richtig gelten, jedes 
Bauglied aus Terrakotten so zu gestalten, dass die Platten oder Steine — gleich- 
viel in welcher Grósse — natürliche Abschnitte des Ornamentes bilden, in wel- 
chem die Fugen als notwendige Trennungslinien wirken. 
Schon in früher Zeit scheint diese Auffassung befolgt worden zu sein, da 
wir sowohl an unseren nordischen Bauwerken‘ des Mittelalters als an solchen 
aus der Renaissancezeit Oberitaliens nur verhältnismässig wenige sogenannte 
frei fortlaufende Ornamente beobachten, in welchen allerdings die Fugen immer 
stören. 
Wenn nun in der Antike und Renaissance dem einzelnen Profile und seiner 
richtigen, sinngemässen Anwendung eine nicht unbedeutende Rolle für die Wir- 
kung der Bauformen zugemessen werden muss, ist dies beim Backsteinbau viel 
weniger der Fall und die Hauptsache ist und bleibt hier für den Entwerfenden 
die Bewältigung, Gruppierung und Gliederung der architektonischen Massen, 
und wer hierin Gutes leistet, braucht sich nicht zu arge Skrupel zu machen, 
wenn er einmal ein stilistisch nicht völlig passendes Profil verwendet. 
Vor der Verwendung lasse man die Steine, sofern die Beschaffenheit der- 
selben durch langjährigen guten Ruf der Fabrik, welche diese lieferte, nicht zur 
Genüge bekannt ist, darauf untersuchen, ob sie Natron, Kali, Magnesia, orga- 
nische Stoffe oder Schwefel enthalten. Diese Stoffe bilden in erster Linie den 
Boden, auf dem die spätere Zerstörung Nahrung findet. Die noch notwendigen 
Stoffe, um mit diesen an und für sich ja unschuldigen Stoffen schädliche hygro- 
skopische Salze zu bilden, werden von aussen her, durch den Erdboden, die 
Luft, das Wasser oder die Umgebung der Steine hinzugeführt. — Wenn. in dieser 
Weise konsequent seitens der Bauleitungen vorgegangen wird, so wird die Ziegel- 
Industrie auf Mittel sinnen müssen, um ihre Erzeugnisse auch nach dieser Seite 
zu verbessern, um einen Ziegelstein zu liefern, in dem schädliche Salze über- 
haupt nicht mehr vorkommen. 
Wie viel in dieser Beziehung noch gesündigt wird, können wir leicht beob- 
achten, wenn wir mit Aufmerksamkeit unsere zahlreichen Ziegelrohbauten, 
namentlich im Frühjahre betrachten. Wer die traurigen, vielfach ja wahrnehm- 
baren Wirkungen sich vergegenwärtigt, den muss es schmerzen, dass oft so viele 
Mittel für ein bestechendes Aeussere verschwendet wurden, während der Kern 
doch krank ist. 
So mannigfaltig die Formen des Backsteinbaues. auch sein kónnen, so ist 
der Techniker doch immer an den vorliegenden Baustoff und an die Masse des 
Steines gebunden und er hat damit zu rechnen, die ihm hierdurch gewordenen 
Beschränkungen zu überwinden, sowie die Regeln des Steinverbandes genau zu 
beachten, deren Nichtbeachtung höchst bedenkliche Folgen nach sich ziehen 
können. 
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