Fachwerkgegliederte und vollwandige Dreigelenk-Dachbinder. 157
Sommerzeit und Verhütung von Schwitzwasser unter den Dachflächen in Räumen mit
feuchter Luft. Gewicht der Dachdeckung etwa 60 kg für den Quadratmeter.
Abb. 3288 zeigt das Schema eines mit Torfoleumplatten ausgekleideten Dachwohnraumes. Nach
Abb. 328b sind bei der Kehlbalkendecke die Torfoleumplatten unmittelbar auf dem Putzträger verlegt.
An den Balken entlang sind Latten genagelt, die für die Fugendichtigkeit sorgen. Die etwa 2 cm starke
Sandschüttung überdeckt alle Querfugen und erhöht die Schalldichtigkeit. Die Dachschrägen können
nach Maßgabe der Abb. 328c mit Torfoleum bekleidet werden. Als Putzträger ist hier ein Holzstab-
zewebe gewählt, welches eine genügende Festigkeit zur Auflagerung der Platten aufweist.
Abb. 330. Dacheindeckung mit Torfoleum (vgl. Abb. 328d).
Als ein letztes Beispiel sei auf die Verkleidung eines Zollbaudaches nach Maßgabe der Abb. 329
aufmerksam gemacht (vgl. S. 92). Willman bei solcher Dachausführung die untere Konstruktion sicht-
bar lassen, so wäre es durchaus möglich, die Torfoleumplatten auf die Schalung zu nageln, gegebenenfalls
mit zwischengefügten Leisten von etwa Plattenbreite (50 cm) oder Plattenlänge (1,00 m), worauf man
wiederum eine zweite Schalung nageln kann, die zur Aufnahme der Dachhaut dient. Andernfalls könnte
man auch auf die Torfoleumplatten trotz des gekrümmten Daches einen dünnen Estrich von etwa 2 bis
3cm bringen und diesen bei sehr steilen Flächen, wenn nötig, mit einem verzinkten Drahtgeflecht
verstärken.
Abschließend sei noch auf die Fasertorfplatten der Ges. f. Torf-Isolation Gustav Huhn, Berlin
NW 87, Levetzowstr. 23, aufmerksam gemacht, ebenso auf die Fasuro - Gipsplatten (8 mm stark,
{ m? = 8 kg, leicht zu zersägen, biegsam durch Annässen) des Gipswerks Drohndorf, Anhalt.
IL. Fachwerkgegliederte und vollwandige Dreigelenk-
Dachbinder.
Bei den Dreigelenkformen, wie sie die Abb. 338 und 339 in Übersicht zeigen,
ist besonders auf den durchaus sachgemäßen Anschluß des Zugbandes zu achten.
Abb. 331 veranschaulicht zunächst einen einfachen Fachwerksbinder, dessen Hori-
zontalschub durch eine eiserne Zugstange aufgenommen ist. Eine wesentlich größere
Spannweite zeigt der in Abb. 332 dargestellte Hallenbinder. Der Horizontalschub
wird hier durch Flacheisen aufgenommen, die am Untergurt der Binder angehängt
sind. Rechts im Vordergrund der Abbildung ist die große Toröffnung. der Flugzeug-
halle erkennbar. Man war hier genötigt, zur Auflagerung von 4 Bindern einen trag:
fähigen Abschluß der Toröffnung durch einen Eisenbetonbalken vorzusehen; vgl.
auch Abb. 381. Nachteilig an solcher Binderausführung erscheint der Umstand, daß
die Obergurte kreisförmig gebogen sind. Nach Maßgabe der Abb. 333 sind Ober-
und Untergurt aus geraden Hölzern hergestellt; jede Binderhälfte ist zweimal ge-
stoßen worden, wodurch die Abbundkosten verringert werden. Es wird auch ermög-
Echt, die Binderteile in drei einzelnen Stücken anzuliefern. Diese werden auf der Bau-