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wählen, da hierbei die Wandfläche, besonders im Erdgeschoss, zu unruhig wird
und zu schwächlich erscheint.
Ungleiche Q uaderprofile. Wenn man im allgemeinen auch in einer
gequaderten Wandfläche Werksteine von derselben Form des Profiles zu ver-
wenden pflegt, so kann man zur grösseren Belebung der Wandfläche doch auch
anders profilierte Quader dazwischen schieben (Fig. 389 u. 392). Am besten eignen
sich hierzu Quader mit quadratischem Haupt und scharf hervortretender Profi-
lierung, also alle Diamantquader oder solche mit ornamentiertem Spiegel, wie
sie in der „Deutschen Renaissance“ vielfach zur Verwendung kamen (Fig. 392).
Sie müssen selbstverständlich in richtigem Verbande verlegt werden, z. B. mitten
unter einen Läufer ein quadratischer Quader oder wie in Fig. 307 gezeigt ist.
Die Quader an der Wandecke. Bei der Quaderung von Wandflächen
wird sich an der Gebäudeecke der natürliche Verband von abwechselnden Läufer-
und Binderschichten zeigen. Ist das Haus ein freistehendes, so sehen wir an
der Seitenansicht da, wo vorn Läufer liegen, die Binderseiten der Quader —
also die kürzeren — und ebenso da. wo vorn Binder erscheinen, die Làufer-
selten der Quader.
Ist die Quaderung aus zweierlei Profilsteinen zusammengesetzt, so kann
dies an der Ecke ebenfalls durchgeführt werden. Kräftiger betont erscheint aber
die Gebäudeecke, wenn hier Läufer und Binder von ein und demselben Profil,
und zwar vom stärkeren der beiden, durchlaufen. Ja es wird sogar, wenn Back-
steinstreifen zwischen Quaderstreifen angeordnet sind, oder wenn die ganze Wand-
flache mit Backstein-Verblendern bekleidet ist, eine Quaderverstàrkung der Wand
an der Ecke gern beibehalten, um eben diese Ecke als durch Quadern zusammen-
gefasst erscheinen zu lassen (Fig. 3129 und 313).
richtige Lósung falsche Lösung
Deshalb ist es ganz zu verwerfen, wenn wir eine solche Eckverstärkung
auch in der einspringenden Ecke der Aussenwand der Symmetrie halber wieder-
holt sehen, wie dies in Fig. 315 dargestellt ist. Diese Quaderung hat gar keine