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Materialien errichtete Gebäude übertragen. Das sahen schon die Römer ein, die
die nächsten Erben der griechischen Bauformen waren. Für ihre grossartigen
und vielstöckigen Bauwerke, die überdies aus den weit grobkörnigeren und
dunkleren Travertinen und Peperinen aus Roms Umgebung herzustellen waren,
genügten die feinen für feinkörnigen Marmor berechneten griechischen Profilie-
rungen nicht. Sie vereinfachten dieselben und ersetzten sie durch solche, die
durch Kreisbögen hergestellt werden konnten. Sie wurden zunächst mit freier
Hand entworfen, und dann erst durch den Zirkel festgelegt (Fig. 320, 321, 324,
325, 828, 332 und 333).
Diese römischenLFormen fänden dann im 14. und 15. Jahrhundert auf
italienischem Boden ihte Wiederbelebung durch geniale Architekten, die nun an
massıyen mächtigen Wolimpalästen die moderne Formengestaltung begründeten,
die wir die „italienische Renaissance" nennen. Seit jener Zeit sind diese Bau-
formen im modernen Werkstginbau mit mehr oder weniger freier Behandlung
die üblichen geblieben, so das&,auch wir bei der modernen Gesimsausbildung
dieselben am richtigen Orte zu verwenden haben, allerdings ohne in starre Nach-
bildung der sogenannten klassischen Vorbilder zu verfallen. Bestimmend für die
moderne Gestaltung von Gesimsen und Gesimsteilen ist immer zunächst die Z weck-
mässigkeit und dann vor allen Dingen ein ausgereifter Formensinn!
Die Platte. Die Grundform eines Gesimses bildet zunächst die Platte mit
Wasserschräge, die die Mauer abzudecken und vor zerstörender Nässe zu schützen
hat. Soll das Wasser nicht an der Mauer herablaufen, so muss es zum freien
Abtropfen gezwungen werden. Hierzu erhält die Platte eine Unterscheidung
oder eine Wassernase (Fig. 316 bis 318).
Tragende Glieder. Soll diese Platte weit vorspringen, so muss sie
unterstützt oder getragen werden. Dies geschieht in einfachster Form durch
Auskragung der Mauerschichten unter der Platte und durch Konsolen (Fig. 318).
Künstlerischen Ausdruck erhielten diese Glieder, je nachdem sie leichte oder
schwere Last zu tragen haben, in jenen Gesimselementen, die wir als „tragende
Glieder“ zu bezeichnen pflegen (Fig. 323 bis 330, 333 und 334).
Die einfachste und kräftigste Vermittelung von der senkrechten Wand zur
ausladenden Platte zeigt der volle Viertelstab (Fig. 328), einen elastischen
und zugleich zierlichen Ausdruck des Tragens der Karnies oder die Blattwelle
(Fig. 323), während der leichteste Uebergang durch die ausgekehlte Form (Fig. 333)
gekennzeichnet ist. Alle drei Formen lassen, wie in den Fig. 323 bis 334 an-
gedeutet ist, eine vielgestaltige Ausbildung zu, wobei Fio. 335. Fig. 336.
die richtige Wahl dem künstlerischen Geschmacke und P
Verstàndnis des Einzelnen anheimgestellt ist.
Bekrónende Glieder. Die oberste Abdeckung
der Umfassungsmauern eines Gebäudes nennt man das
Hauptgesims. Es wird ebenfalls aus der weit vorsprin-
genden Platte mit tragenden Untergliedern oder Konsolen
gebildet und tràgt über der Platte die Dachkonstruktion
mit der Dachrinne.
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Die Griechen schlossen deshalb ihre Hauptgesimse mit dem Rinnleisten
(Sima) ab (Fig. 319 bis 322), und die Renaissance sowohl, als auch die moderne
Formeagebung machten es ebenso.