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lassen Geschicklichkeit der deutschen Steinmetzen des 15. und 16. Jahrhunderts in der
Lösung schwieriger Konstruktionen, wie sie frühere Zeiten nicht kannten. ÿ
auch Ein praktisch hochwichtiges Konstruktionselement, der Steinschnitt, ist I
ichen, durch die gotischen Baumeister und Steinmetzen der Vollkommenheit nahe ge- |
bracht worden und von dieser Errungenschaft zehren ihre Nachkommen bis in hi
denen die heutige Zeit. | |
Jahre Diese bedeutende Geschicklichkeit der Handwerker, welche eine künstlerische all
| Verr Bildung nicht besassen, rief bei denselben bald das Streben hervor, sich gegen- Mna
Is die seitig durch allerhand Steinmetzkünsteleien zu überbieten. M
INeiso Hierdurch wurde der Niedergang der mittelalterlichen Kunst nicht un- Hi
wesentlieh beschleunigt, sie erreichte bald den toten Punkt, wo sie nieht mehr BIN
ersten weiter konnte und die in Italien unterdessen geschaffene Renaissance hielt sieg- M
saint reichen Einzug in Deutschland, Frankreich und den anderen Làndern, welche N
', der sich den gotischen Stil angeeignet hatten. |
Rich- |
20 bis Die Gesimse.
pets Diese bewirken die Gliederung einer Fassade in horizontaler Richtung; sie
sert bringen die Teilung der Gebäude der Hôhe nach in einzelne Geschosse äusserlich
tische zum Ausdruck. Zwar hat die mittelalterliche Baukunst, insbesondere die Gotik
Boden ; ; r^ t : aa ha
I8 der die Horizontalgliederungen zu G unsten der Vertikalgliederungen nahezu verdrängt,
kann derselben indes nicht vollständig entbehren.
is zum | Die Gesimsgliederungen des frühen Mittelalters sind spät-rômischen, die-
jenigen der Frühgotik teilweise christlichen Bauten in Palästina und Syrien ent-
1 und .. lehnt, welehe die Kreuzfahrer auf ihren Kriegszügen kennen lernten. Die reifere
Ten Gotik hat sich hingegen von allen Vorbildern der Vorzeit frei gemacht.
bite, Vor allem herrschen die Rundstábe und Hohlkehlen vor (vergl. die
iih Fig. 102 bis 106, 109 bis 111, 142 bis 163), welehe in der romanischen und früh-
rfalles gotischen Periode durch Plättchen von einander getrennt werden, in der späteren
us Zeit hingegen ohne dieses Zwischenglied unmittelbar ineinander übergehen,
I ss ineinanderfliessen. a
> gu Die Formen und Verhältnisse hängen im allgemeinen von dem Zwecke ab,
gen welchem die Gesimsgliederungen dienen, sowie von dem zur Verfügung stehen-
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ildete den Baustoffe. Auch die Stellung der Gliederungen gegen das Auge des vor
urger dem Bauwerke stehenden Beschauers, also die Höhenlage derselben, beeinflussen
t und " die Form, Ausladung und Hóhe der Gliederungen. So wird eine unterhalb der