Full text: Der innere Ausbau (4. Band)

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Vorderkanten der Trittstufen setzt man mit 30 bis 40 mm Radius ein und schlägt 
Kreise, ebenso an den Hinterkanten der Futterstufen mit 40 bis 50 mm. Aus 
den Kreismittelpunkten werden Senkrechte zur Treppenneigung gezogen bis an 
die Kreisumfänge, die Tangentenpunkte ergeben. Die Verbindungslinie dieser 
Tangentenpunkte je oben und je unten untereinander gibt eine Parallele zur 
Treppenneigung und zugleich den Wangenvorsprung (Fig. 426). 
Am Antritt im ersten Treppenlaufe (wenn mehrere vorhanden) ruhen die 
Wangen mit Klaue und Zapfen in einer Blockstufe (Fig. 428). Am Austritt in 
Stockwerkshöhen und an den Zwischenpodesten nimmt unter gewöhnlichen Ver- 
hältnissen ein Podestwechsel die Wangen ebenfalls mit Klaue und Zapfen auf. 
Durch einen starken Schraubenbolzen werden die Wangen ausserdem von hinten 
her an den Wechsel herangezogen. 
Für die Aufnahme der Tritt- und Futterstufen werden die Wangen genau 
entsprechend dem Querschnitt derselben 3 cm tief gelocht, so dass diese dicht 
schliessend hineinpassen. 
Des schöneren Aussehens halber profiliert man die Wangen an der Ober- 
und Unterkante mehr oder weniger reich. Diese Profile sind aber bei dem Ver- 
lochen der Stufen als Zugabe zu betrachten und 
dürfen nicht berührt werden (Fig. 424 und 425). 
Die Aussenansicht der inneren Wangen kann 
allerhand Schmuck an Leistenwerk u. s. w. aufnehmen. 
Um ein Ausbiegen der Wangen zu verhindern, 
werden sie durch eine oder zwei Zugstangen mit 
Schraubenmuttern zusammengehalten, die in dem 
Winkel unter der Trittstufe liegen (Fig. 422 und 423). 
Die Stufen. Die unterste oder erste Stufe, auf 
der die Treppe gewissermafsen ruht, nennt man 
Bloekstufe. Sie kann aus vollem Holz oder aus 
zwel Stücken für die Aufnahme je einer Wange be- 
stehen. Tritt- und Futterstufe kommen. als Verklei- 
dung des Holzblockes hinzu (Fig. 497 bis 431). 
Die Trittstufen bestehen meist aus Eichenholz-Bohlen von 4 bis 6 em Stärke. 
Die profilierte Vorderkante springt 4 bis 5 em vor. Auch die Hinterkante kann 
profiliert sein, wenn die Rückseite der Treppe sichtbar gemacht werden soll 
(Fig. 432). 
Sie kônnen mit Hirnleisten versehen werden (Fig. 417). 
Die Setz- oder Futterstufen dienen zur Verkleidung und können demgemäfs 
schwach und aus weichem Holze sein, 2 bis 3 cm stark. Die Verbindung mit 
den Trittstufen muss so hergestellt werden, dass beim Schwinden des Holzes keine 
Fuge entstehen kann (Fig. 432). 
Das Zwischenpodest. Bei gebrochenen Treppen wird das Podest aus mehreren 
Podestbalken gebildet, von denen der erste an der Treppe die Treppenwangen 
aufnimmt. Er hat für mittlere Wohnhaustreppen eine Stàrke von etwa 20 x 22 em. 
Ein weiterer Podestbalken liegt an der Aussenwand des Treppenhauses; dazwischen 
dienen mehrere Podestwechsel zur Versteifung (Fig. 433). Der Haupt-Podest- 
balken wird an der Aussenfläche durch ein Brett verkleidet, das gleichzeitig die 
  
  
  
     
   
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
   
  
  
  
  
     
  
  
  
   
  
  
  
  
  
	        
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