Full text: Die allgemeine Baukunde (6. Band)

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Bei der Zentralheizung wird die Wärme ausserhalb der zu heizenden Räume 
mittels einer einzigen, meist im Kellergeschoss untergebrachten, Feuerstelle er- 
zeugt und den Zimmern zugeführt. — Diese Wärmeübertragung kann erfolgen 
durch Vermittelung von Luft, Wasser oder Dampf und man unterscheidet dem- 
gemäss 
a) Luftheizung, 
b) Wasserheizung, 
c) Dampfheizung. 
Die Einzel- oder Lokalheizung. 
a) Allgemeines. 
Jeder zu heizende Raum erhält in der Regel eine besondere Feuerungs- 
anlage (Ofen). Die Beheizung mehrerer Rüume mittels eines Ofens ist im all- 
gemeinen nicht zu empfehlen, da derselbe sehr grosse Dimensionen besitzen 
muss, um genügende Erwärmung der Räume zu erzielen‘ und die Regelung der 
Wärmeentwickelung bei Ausschaltung einzelner Räume nur auf Kosten der Aus- 
nutzung des Brennstoffes möglich ist. 
Jede der Erwärmung von Räumen dienende Feuerungsanlage (abgesehen 
von den offenen Herden und den Kaminen) besteht aus dem Feuerraume, 
den Feuerzügen und dem Schornsteine. 
Der Feuerraum, in welchem die Verbrennung vor sich geht, also die 
Hitze erzeugt wird, ist ein umschlossener Raum, an dessen Vorderseite eine 
Heizóffnung (Feuerthüre) zum Einbringen des Brennstoffe angeordnet ist. 
Letzterer wird bei der Zimmerheizung gebildet durch Holz, Braunkohle, Stein- 
kohle, Presskohle, Koks und Anthracit, in neuerer Zeit auch ausnahmsweise 
durch Leuchtgas. Die Verbrennung dieser Stoffe wird bewirkt durch die Ver- 
bindung der in denselben enthaltenen Elemente, Kohlenstoff und Wasserstoff, 
mit dem Sauerstoff der Luft. Die für die Verbrennung erforderliche Luft- 
zuführung erfolgt bei Holz- und Torffeuerung meist durch die Feuerthüre, bei 
Braunkohle, Steinkohle und Koks dureh die durchbrochene Herdplatte (Rost), 
auch wohl durch diese und die Feuerthüre zugleich. Für Zimmeröfen wird am 
häufigsten der Planrost, zuweilen auch der Korbrost verwendet. Die be- 
weglichen Roste (Schüttelroste) haben den Zweck, durch Bewegung der Rost- 
stäbe eine stetige Reinigung der Rostspalte von Schlacken zu ermöglichen. Wo 
ein Kost angeordnet ist, befindet sich unter diesem ein Hohlraum, der Aschen- 
fall, aus welchem die Verbrennungsluft durch die Rostspalten eintritt und in 
welchen die unverbrennlichen Teile der Brennstoffe, die Asche, hinabfallen oder 
hinabgestossen werden. 
Die Feuerzüge der Heizkanäle schliessen unmittelbar an den Feuerraum 
an und verbinden diesen mit dem Schornsteine. Sie müssen ausreichende Weite 
haben, um von Flugasche und Russ gereinigt werden zu können und damit die 
Geschwindigkeit der Verbrennungsgase keine zu grosse (nicht über 5 m) wird. 
Die Gestalt des Rauchweges ist von Einfluss auf die Leistung der Oefen. Am 
ungünstigsten wirkt eine nahezu wagerechte, langgestreckte Gestalt, wie sie bei 
    
  
  
  
   
  
   
   
   
   
     
  
  
   
   
   
  
  
    
   
   
  
  
  
  
  
   
   
     
   
  
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