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Bei der Zentralheizung wird die Wärme ausserhalb der zu heizenden Räume
mittels einer einzigen, meist im Kellergeschoss untergebrachten, Feuerstelle er-
zeugt und den Zimmern zugeführt. — Diese Wärmeübertragung kann erfolgen
durch Vermittelung von Luft, Wasser oder Dampf und man unterscheidet dem-
gemäss
a) Luftheizung,
b) Wasserheizung,
c) Dampfheizung.
Die Einzel- oder Lokalheizung.
a) Allgemeines.
Jeder zu heizende Raum erhält in der Regel eine besondere Feuerungs-
anlage (Ofen). Die Beheizung mehrerer Rüume mittels eines Ofens ist im all-
gemeinen nicht zu empfehlen, da derselbe sehr grosse Dimensionen besitzen
muss, um genügende Erwärmung der Räume zu erzielen‘ und die Regelung der
Wärmeentwickelung bei Ausschaltung einzelner Räume nur auf Kosten der Aus-
nutzung des Brennstoffes möglich ist.
Jede der Erwärmung von Räumen dienende Feuerungsanlage (abgesehen
von den offenen Herden und den Kaminen) besteht aus dem Feuerraume,
den Feuerzügen und dem Schornsteine.
Der Feuerraum, in welchem die Verbrennung vor sich geht, also die
Hitze erzeugt wird, ist ein umschlossener Raum, an dessen Vorderseite eine
Heizóffnung (Feuerthüre) zum Einbringen des Brennstoffe angeordnet ist.
Letzterer wird bei der Zimmerheizung gebildet durch Holz, Braunkohle, Stein-
kohle, Presskohle, Koks und Anthracit, in neuerer Zeit auch ausnahmsweise
durch Leuchtgas. Die Verbrennung dieser Stoffe wird bewirkt durch die Ver-
bindung der in denselben enthaltenen Elemente, Kohlenstoff und Wasserstoff,
mit dem Sauerstoff der Luft. Die für die Verbrennung erforderliche Luft-
zuführung erfolgt bei Holz- und Torffeuerung meist durch die Feuerthüre, bei
Braunkohle, Steinkohle und Koks dureh die durchbrochene Herdplatte (Rost),
auch wohl durch diese und die Feuerthüre zugleich. Für Zimmeröfen wird am
häufigsten der Planrost, zuweilen auch der Korbrost verwendet. Die be-
weglichen Roste (Schüttelroste) haben den Zweck, durch Bewegung der Rost-
stäbe eine stetige Reinigung der Rostspalte von Schlacken zu ermöglichen. Wo
ein Kost angeordnet ist, befindet sich unter diesem ein Hohlraum, der Aschen-
fall, aus welchem die Verbrennungsluft durch die Rostspalten eintritt und in
welchen die unverbrennlichen Teile der Brennstoffe, die Asche, hinabfallen oder
hinabgestossen werden.
Die Feuerzüge der Heizkanäle schliessen unmittelbar an den Feuerraum
an und verbinden diesen mit dem Schornsteine. Sie müssen ausreichende Weite
haben, um von Flugasche und Russ gereinigt werden zu können und damit die
Geschwindigkeit der Verbrennungsgase keine zu grosse (nicht über 5 m) wird.
Die Gestalt des Rauchweges ist von Einfluss auf die Leistung der Oefen. Am
ungünstigsten wirkt eine nahezu wagerechte, langgestreckte Gestalt, wie sie bei
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