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mag und man hat aus diesem Grunde sich bemüht, Heizvorrichtungen zu kon-
struieren, welche die àussere Gestalt eines Kamins und die innere Einrichtung
einer geschlossenen Feuerstelle besitzen. Diese Kamin fen sind entweder von
innen oder von aussen, auch wohl gleichzeitig von innen und aussen mit Brenn-
Stoff zu beschicken. Die Fig. 90
bis 22 zeigen einen solchen Ofen
des Eisenwerkes Kaiserslautern.
Auf das Fussgestell A setzt sich
der Feuerkórper B mit dem dureh
die Mauer J führenden Füllzylin-
der C auf. An den Feuerraum
schliessen sich seitlich die ge-
rippten Heizrohre D an, die sich
oben in dem Rauchkasten E ver-
einigen, durch welchen die Heiz-
gase nach dem Schornstein ent-
weichen.
Vor diesem Ofen ist nach
der Zimmerseite das Verklei-
dungsgehäuse, das, in Kaminform
ausgebildet, durch die mit Glim-
merscheibe versehene Thür a!
das Feuer sichtbar erscheinen
lasst. Durch die Oeffnung zwi-
schen den Sockelfüssen tritt die
Zimmerluft in die durch das Ge-
häuse gebildete Heizkammer H,
erwärmt sich daselbst an dem
-— Feuerkôrper und strômt durch
die ovale durchbrochene Oeff-
nung i nach dem Zimmer aus. Bei strenger Kälte erfolgt die Beschickung
dureh den Füllschacht b, während bei geringem Würmebedarf (im Frühjahre und
Herbst) durch Wegnahme des nach der Zimmerseite angeordneten Háüngerostes d
auf dem darunter befindlichen Planrost durch die umlegbare Thüre a! ein kleines
Feuer unterhalten wird. Will man mit Frischluft heizen, so lässt sich diese
durch Anordnung eines Kanales g unter Fussboden in die Heizkammer einleiten.
c) Oefen mit gewöhnlicher Füllung.
Der einfachste Ofen dieser Art ist der Kanonen- oder Sáulenofen (Fig. 23),
bei welchem die Heizgase vom Brennraume aus direkt in den Sehornstein
gelangen und deshalb ungenügend ausgenutzt werden. Verbesserungen dieser
Konstruktion zeigen die Oefen Fig. 24 mit innerer vertikaler Scheidewand. wo-
durch 2 Züge entstehen und Fig. 25 mit Innenrohr und äusserem Mantel. Bei
beiden Oefen beruht die vermehrte Wirkung auf der Vergrösserung der Heiz-
flächen.