Full text: Die allgemeine Baukunde (6. Band)

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
     
  
  
  
  
     
  
  
  
  
  
        
    
     
  
  
    
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über der Heizkammer eine Mischkammer m (Fig. 89) an, welche von der 
erwàrmten Luft vor ihrem Eintritte in die Warmluftkanäle durchzogen werden 
muss, um, wenn nótig, mit in dem Kanale ] direkt zugeführter Frischluft gemischt 
werden zu kónnen. 
Ist die erforderliche Hóhe für die Mischkammer nicht vorhanden, so ordne 
man einen Mischkanal seitlich von der Heizkammer (Fig. 90) an. Es wird 
hierbei die Mischklappe fo auf Grund eines mit dem Warmluftkanale w ver- 
bundenen Thermometers t entsprechend eingestellt, so dass die Zuführung der 
Frischluft aus dem Mischkanal m und diejenige der Warmluft aus der Heiz- 
kammer h hierdurch geregelt werden kann. 
Die Luftheizungsófen (Kalorifere) werden entweder gemauert oder aus 
Eisen konstruiert, bei letzteren wohl auch der Feuerraum und die diesem zunàchst 
liegenden Züge mit Schamottesteinen ausgefüttert. 
Die ersteren erfordern grosse Heizfláchen und somit grosse Heizkammern, 
brauchen lange Zeit, um die erforderliche Wàrme in sich aufzuspeichern, halten 
diese aber auch lange fest. 
Die eisernen Heizófen haben den Vorteil der rascheren Erwärmung, aber 
auch den Nachteil der geringeren Würmehaltung. Bei denselben kann ein Er- 
glühen der Wandungen dann stattfinden, wenn die Heizflàchen zu klein gewählt 
werden. Manche Heizungsingenieure haben eine Vergrósserung der Heizflächen 
durch Anwendung von Rippenrohren zu erreichen versucht, um die Ausdehnung 
derselben auf móglichst kleinen Raum zu beschrünken. 
Einen aus hartgebrannten Ziegelsteinen herzustellenden  Heizofen ver- 
anschaulichen die Fig. 91 bis 93. Derselbe, von H. R. Jungfer in Görlitz kon- 
struiert und diesem patentiert, besitzt einen trichterférmigen Feuerraum a, dessen 
Rost f nach dem Anfeuern durch die Heizthüren c c nach Bedarf mit Brennstoff 
(Koks oder Steinkohle) beschickt werden kann. Die Heizthüren werden hierauf 
geschlossen und findet die zur Verbrennung nötige Luftzuführung nur noch durch 
die Aschenthüre c! statt. — Ausserdem kann durch die mit Reguliervorrichtungen 
versehenen Schlitze g g, welche vom Heizerstande aus in einen den Feuerraum 
umgebenden Spalt b einmünden, Luft eingeführt werden, die zur weiteren Ver- 
brennung etwa noch unvollständig verbrannter Brennstoffteile beiträgt. Die 
Feuergase durchziehen nacheinander die steigenden und fallenden Züge 1 bis 12 
und treten durch den Kanal h in den Schornstein (C) über. Der Ofen befindet 
sich in der Heizkammer B und es muss der Abstand zwischen den Wandungen 
des Ofens und den die Heizkammer einschliessenden Mauern so gross sein, dass 
die Heizkammer bequem begehbar ist. Soll die Luftheizung in Wirkung treten, 
so öffnet man die Einlasskanále i für die Frischluft. Letztere erwürmt sich 
beim Umstrómen des Ofens und zieht durch die Verteilungskanále k in die zu 
heizenden Räume. Als Mangel dieses Ofens ist die Unmöglichkeit der Reini- 
gung der Feuerzüge und das häufige Auftreten undichter Stellen, namentlich 
am Feuerraume, hervorzuheben. Dagegen bestehen seine Vorzüge gegenüber 
vielen eisernen Heizöfen in den erheblich billigeren Anlagekosten und der Un- 
möglichkeit, dass die Heizflächen glühend werden. 
H. Kori in Berlin hat einen Ofen konstruiert (Fig. 94 bis 96), welcher auf 
dem Prinzipe der Gegenstrombewegung beruht. 
  
  
 
	        
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