Full text: Die allgemeine Baukunde (6. Band)

  
   
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kanten Oefen aus, in denen die Bewegung der Verbrennungsgase in horizontalen 
Kanälen erfolgt. Letztere sind durch kurze Bogenkniee derart verbunden, dass 
das ganze System der Feuerzüge eine Zickzackform annimmt. 
Solche Ofen bauen Schäffer & Walcker in Berlin (Fig. 110), Fischer & 
Stiehl in Essen (Fig. 111 bis 113), sowie auch andere Heizungsingenieure. 
Weinbeer & Reuter in Oberndorf-Schweinfurt haben schliesslich einen 
Kalorifer konstruiert, bei welchem das System der Feuerzüge aus einer Anzahl 
horizontaler und vertikaler gusseiserner Rohre besteht, welche zur Erzielung 
grósserer Wàrmeabgabe mit Strahlrippen versehen sind. Dieselben werden fiir 
Planrostfeuerung, für Schachtfeuerung und für Dauerbrandfeuerung gebaut. Die 
Anzahl der Feuerzüge richtet sich nach der erforderlichen Heizflàche und kann 
einen (Fig. 114), zwei (Fig. 115) oder vier (Fig. 116) betragen. 
Die Kanále müssen móglichst glattwandig hergestellt werden; sie dürfen 
keine Luft durchlassen und müssen leicht zu reinigen sein. Es sind demzufolge 
Einsteigelócher und Putzóffnungen anzuordnen. 
Gemauerte Kanäle sind ohne Verputz aus festgebrannten oder besser gla- 
sierten Ziegelsteinen mit gestrichenen Fugen auszuführen. Glasierte Thonrohre 
werden zweckmässig mit Drahtgewebe überzogen und mit 2 bis 2,5 em starkem 
Gipsputz überzogen. Wagerechte Warmluftkanàle, deren Ausdehnung im áusser- 
sten Falle 12 m betragen darf, kónnen auch in Rabitz-Konstruktion hergestellt 
werden. 
Die einzelnen Luftkanàle müssen unter sich durch mindestens 19 em starke 
Wände getrennt sein, wührend zwischen Rauchkanàlen und Luftkanàlen wenig- 
stens 25 em starkes Mauerwerk verbleiben sollte. 
Die Frischluftkanàle sind móglichst kurz zu gestalten und es empfiehlt sich, 
um Stórungen durch Wind thunlichst vorzubeugen, die Luft von zwei entgegen- 
gesetzten Gebäudeseiten einzuführen, damit, je nach der Windrichtung, die Luft 
von der einen oder anderen Seite den Heizkammern zugeführt werden kann. 
Sehr zweckmässig ist die Anordnung von Staubkammern, welche Einrichtungen 
zum Reinigen der Luft (Luftfilter aus Baumwollgewebe, Drahtgaze oder Wasser- 
filter) enthalten. 
Die Ausmündungen der Warmluftkanäle ordne man über Kopfhöhe (in 
Zimmern 2 bis 2,25 m, in hohen Sälen 3 bis 4 m) an; selbstverständlich müssen 
dieselben regulierbare Verschlüsse erhalten. 
Um einen möglichst guten Ausgleich der Zimmertemperatur am Fussboden 
und an der Decke zu erzielen, empfiehlt es sich, die Warmluft vor ihrem Aus- 
tritte in das Zimmer mit der Zimmerluft zu mischen. E. Kelling in Dresden 
schlägt vor, diese Mischung nach Fig. 117 zu bewirken. An der den Luftkanal 
abschliessenden Vorderwand b kann eine Klappe a durch den an einer Kette 
befestigten Knopf e beliebig eingestellt werden. Es wird also ermöglicht, nach 
Bedarf mehr oder weniger Zimmerluft in den Kanal einstrómen Zu lassen, welche 
sich mit der Warmluft mischt und bei d in das Zimmer zurückfliesst. 
Räume, welche in verschiedenen Geschossen liegen, müssen getrennt von- 
einander liegende Warmluftkanäle erhalten. Die warme Luft soll mit einer 
Temperatur von höchstens 40 bis 50° C. in die Räume einströmen. 
Die Kanäle zur Ableitung der verbrauchten Zimmerluft werden 
in den Räumen bis auf den Fussboden herabgeführt und erhalten hier und unter 
  
  
     
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
	        
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