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Die organischen Ausscheidungsstoffe sind die eigentlichen Ursachen der Luft-
verschlechterung, sie werden der zugleich ausgeschiedenen Kohlensäure als pro-
portional angenommen und es gilt daher die Anhäufung der Kohlensäure als
Massstab für die Luftverschlechterung.
Die gewöhnliche unverbrauchte Luft enthält etwa 0,4 pro Mille Kohlensäure
und man erachtet Luft, welche mehr als 1,4 pro Mille Kohlensäure enthält, für
den beständigen Aufenthalt von Menschen als untauglich, ja es erscheint wün-
schenswert, dass dieser Gehalt an Kohlensäure auch in Räumen nicht erreicht
wird, welche nur dem zeitweiligen Aufenthalte von Menschen dienen.
Die Grösse des erforderlichen Luftwechsels wird nun in der Regel nach
‘rfahrungswerten angenommen und es hat der Minister der öffentlichen Arbeiten
durch einen Erlass vom 15. April 1893 für die preussischen Staatsgebáude die
folgenden Werte für den Luftwechsel für die Person und die Stunde vorgeschrieben:
In Krankenzimmern für Erwachsene . . . . . . 80 cbm
P » » Kinder . ..- . .::. . . 40°,
p» Gefünsnissen, bei Einzelhaft . .. .. . .:... . 80 ,
” > , gemeinschaftlicher Haft . . . 920 ,
, Versammlungssälen, Auditorien, Geschäftsräumen 20 ,
, Schulzimmern, je nach dem Alter der Schüler 15—25 ,
In allen Räumen, in denen sich üble Gerüche und Dünste entwickeln (in
Pissoirs, Aborten, Laboratorien, Waschküchen u. s. w.), ist eine Entlüftung vor-
zusehen, welche in keinerlei Zusammenhang mit der Lüftungsanlage anderer
Räume steht und es ist für solche Räume ein drei- bis fünffacher Luftwechsel
in der Stunde erforderlich. Für Wohnräume genügt dagegen ein ein- bis zwei-
maliger Luftwechsel in der Stunde.
Dass wir in unseren Wohnungen überhaupt noch ohne besondere Lüftungs-
einrichtungen leben können, verdanken wir der Undichtheit der diese ein-
schliessenden Wände, Thüren und Fenster, welche bei manchen ge-
heizten Räumen, je nach Art, Lage und Zahl der Wände, Thüren und
Fenster und je nach dem Temperaturunterschiede, pro Stunde eine
Lufterneuerung bis zu 50° des Rauminhaltes verursacht.
Je dichter die Wände, Thüren und Fenster die Räume um-
schliessen, je besser also eine Wohnung gebaut ist, um so geringer
wird der Luftwechsel auf diesem natürlichen Wege sein und es er-
scheint somit unerlässlich, sich nicht auf diese zufällige Lüftung
zu verlassen, sondern Einrichtungen zu treffen, welche einen mehr oder
weniger starken Luftwechsel in das Belieben der Bewohner stellen
und mithin eine künstliche Lüftung der Räume bewirken.
Die einfachste Art des künstlichen Lüftens besteht in dem Oeffnen
von Fenstern oder Fensterteilen. Da durch das Oeffnen unterer Fen-
sterflügel in vielen Fällen (bei windigem Wetter, im Winter) unan-
genehmer Zug entsteht, so ordnet man besser die oberen Flügel als
Klappfenster an, die sich derart um eine horizontale Achse drehen
lassen, dass der frische Luftstrom zunächst nach oben gegen die
Zimmerdecke gedrängt wird, wo er Zeit hat, sich etwas zu erwärmen,
bevor er mit dem Körper der Bewohner in Berührung kommt. Kine
gleiche Wirkung sollen die sogen. Glas-Jalousien (Fig. 181) her-