Full text: Die Baustofflehre (13. Band)

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schweren Deckels des Presskastens viel Zeit und Kraft in Anspruch nimmt, fällt 
das hier ganz weg. Der leer gepresste Cylinder fällt durch das Zurückschlagen 
der ihn festhaltenden Klinke von selbst in die senkrechte Füllstellung, mit der 
Oeffnung nach oben, und wird nach geschehener Füllung durch leichte Hand- 
bewegung wieder zum Pressen horizontal angelegt. 
Fig. 45, Taf. 7, zeigt eine Ziegelpresse für Pferdebetrieb (durch direkten 
Umgang) von C. Schlickeysen in Berlin SO. An der lotrechten Welle wird 
ein Göpelwerk angesetzt. 
Da es häufig vorkommt, dass eine Ziegelpresse, die anfangs nur mit Zug- 
vieh betrieben wurde, später zur Erhöhung der Produktion mit Dampfkraft ge- 
trieben werden soll, so kann dies dadurch bewerkstelligt werden, dass man ein 
konisches Rad auf die Messerwelle aufkeilt. Der Antrieb erfolgt dann in der 
in Fig. 46, Taf. 7, dargestellten Weise. Fig. 46 stellt eine stehende Ziegel- 
presse mit oberem Vorgelege zum Dampfbetrieb dar, wie sie von 
C. Schliekeysen in Berlin SO. ausgeführt wird. 
Fig. 47, Taf. 7, zeigt eine stehende Dampfziegelpresse von C. Sehlick- 
eysen in Berlin SO. und Fig. 48, Taf. 7, eine Damp fziegelpresse mit Walz- 
werk und Gurt-Elevator, ebenfalls von C. Schlickeysen in Berlin SO. 
Fig. 49, Taf. 7, zeigt einen liegenden Dampftonschneider fiir Ziegel- 
Handstreichmasse sowie Mischung und Knetung steiferer Tonmasse zur Her- 
stellung von Verblendziegeln, Tonwaren, Róhren u. s. w. von C. Schlickeysen in 
Berlin SO. 
Die bekannten Uebelstände mangelhafter Vorbereitung, kostspieliger Auf- 
stellung und unbequemer Bedienung stehender Dampftonschneider für Ziegel- 
streicherde, und vor allem die sehr umständliche Verbindung derselben mit einem 
Walzwerke, haben zur Konstruktion dieser Maschine geführt, die weitgehenden 
Anforderungen an Mischung und Homogenisierung weichen und steifen Tones zu 
entsprechen imstande sind. | 
Fig. 50, Taf. 8, zeigt eine neue liegende Ziegelpresse mit 2 glatten 
Hartgussspeisewalzen von C. Schlickeysen in Berlin SO, Fig. 51, Taf. S, 
zeigt den Quer- und Làngenschnitt hierzu. 
Erklàrung der Buchstaben: A Maschinen-Untergestelle, B die untere Cylinder- 
hälfte, C Trichter, D Cylinderdeckel, E Futterblech, zum Auswechseln, F Press- 
kopf, G Platte zum Anschrauben der Pressform, HH Walzenlager, J'/J^ erste 
und zweite Walze, K Sehutzringe der Walzenlager, L Schutzdecken der Rider 
und Lager, M Messerwelle von Stahl, M‘ Spurlager der Messerwelle, M^ Reserve- 
Gegenlauf der Messerwelle, N Riemenscheibenwelle, N' N^ N'^ Lager der Riemen- 
scheibenwelle, P PP Selbstóler, Q Wasserkasten zum Bewässern der Schluppen- 
form, RR Stirnräder, SS Walzenschaber, TT Ausrücker. 
Die beiden Speisewalzen haben annähernd den Durchmesser der Knet- 
schnecke und stehen je nach der Grosse der Maschine 6 bis 30 mm auseinander, 
um genügend Ton aufzunehmen und in die Schnecke einpressen zu kónnen, wozu 
der lon natürlieh so beschaffen sein muss, dass die Walzen ihn ohne Nachstossen 
greifen kónnen. Die Misch- und Presswirkung beginnt also im Trichter schon 
über dem Walzendurehlass und steht von da ab aller Ton in der Maschine bis 
zum Austritt aus dem Mundstück unter der Presswirkung der Speisewalzen. 
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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