Da die Leistungsfähigkeit der Presse mit 2 Speisewalzen davon abhängt,
dass die Walzen den darauf fallenden Ton ununterbrochen gleichmässig und
selbsttätig greifen und in den Cylinder pressen, so kann man dieselben mit
Nutzen nur verwenden, wenn gleichmiissig gefeuchteter Ton darauf zur Ver-
arbeitung gelangen soll.
| Klebriger Ton, wie z. B. frisch gewalzter, gleichmässig gesumpfter Ton,
| wird von glatten Speisewalzen gut gegriffen; kantiger, schlüpfriger, grossstückiger,
äusserlich angetrockneter Ton erfordert Riffelspeisewalzen, die besser greifen
als glatte Walzen.
Fig. 52, Taf. 8, zeigt eine neue liegende Ziegelpresse mit einer
glatten Speisewalze, ebenfalls von C. Schlickeysen in Berlin SO. Der Trichter
mit einer Speisewalze nimmt harte und weiche, grössere und kleinere Tonklumpen-
stücke auf und. werden letztere von den Messern gegriffen, geknetet, vorgeschoben
und ausgepresst. Die Mischung, Knetung und Pressung beginnt natürlich erst
in dem geschlossenen Cylinder zwischen dem Trichter und der Pressform, kann
also auch nur homogene Ziegel geben, wenn der Ton, wie z. B. Schluffton, von
Natur ziemlich gleichmässig oder vorgewalzt zur Maschine kommt.
Ziegelpressen von E. Fritsch & Co., Maschinenbau-Kom.- Ges. in
Halle a. S. In den Fig. 58, 54 und 5b, Taf. 8, sind einige Strangziegel-
pressen obiger als Spezialfabrik für Ziegeleimaschinen bekannten Firma dargestellt.
Sämtliche Pressen sind mit doppeltem Rädervorgelege versehen, wodurch ein
ruhiger, gleichmässiger Gang gewährleistet wird. Die Anordnung mit einfachem
Vorgelege empfiehlt sich nicht, da dadurch ein grösserer Kraftaufwand erforder-
lich ist, und werden die Pressen mit einfachem Vorgelege nur auf besonderen
Wunsch ausgeführt.
Alle Strangpressen sind mit Speisewalze versehen, der Presscylinder ist
geteilt, abnehmbar und vollständig mit einem Stahlpanzer ausgefüttert. Dieser
Panzer ist der einzige Teil des Presscylinders, welcher dem Verschleiss nnter-
worfen ist und kann leicht erneuert werden, so dass dann die Presse wieder
| vollständig betriebsfähig ist.
MC Die Ausführung der Pressen mit konischem Vorgelege, wie Fig. 53, Taf. 8,
ist nur für besondere Fälle vorgesehen, wo ein direkter Antrieb unmöglich ist.
| Fig. 53 zeigt eine Ziegelpresse mit doppeltem Vorgelege und
hl Winkelräderantrieb; Fig. 54, Taf. 8, eine Ziegelpresse mit einfachem
konischen Walzwerk und Bewässerungs-Abschneider.
Fig. 55, Taf. 8, zeigt eine Hand-Ziegelpresse und zwar eine Kasten-
presse für Handbetrieb der obengenannten Firma. Diese Kastenpresse eignet
T A sich hauptsáchlich zur Herstellang von Drainróhren, sowie auch zur Fabrikation
A aler Arten Voll- und Hohlsteinen und wird in Ziegeleien mit Handbetrieb sehr
häufig verwendet.
Diese Pressen werden auch einfach wirkend ausgeführt, indem dieselben
mit nur einem Kasten versehen werden. Damit die Pressen leicht fortzubewegen
sind, werden sie mit breiten Rädern versehen.
Der Konoid-Presskopf naeh System Fritsch. Fig. 56, Taf. 9, zeigt
li den Konoid-Presskopf nach dem System Fritsch, hergestellt in der Spezialfabrik
I fir Ziegeleimaschinen von E. Fritsch & Co., Maschinenbau-Kom.-Gesellsch. in
Halle a. 5.