Full text: Die Baustofflehre (13. Band)

gesetzten Steinen erfolgen. Diese Tür kann geóffnet, die vorhergehende ge- 
schlossen, ebenso der nàchste Rauchkanal geóffnet und der andere geschlossen 
werden, wodurch das Feuer sich regelmässig vorwärts bewegen muss. 
Durch Wiederholung dieses Vorganges macht das Feuer wiederkehrend die 
Runde durch den Ofen, ebenso wie auch Ausfahren und Einsetzen der Steine 
ringsum ohne Unterbrechung stattfindet. Für das Ausfahren, als für das Ein- 
setzen ist je eine Tür offen zu lassen. 
Etwa bei H in Fig. 76, Taf. 11, wird eine mit Rosten versehene Heizwand aut- 
gebaut und hinter dieser mit dem Einsetzen der frischen Steine begonnen. Hat 
man der Reihe nach die Kammern 11 bis 14 mit Steinen gefüllt, so schliesst 
man diese Kammern durch einen Papierschieber, den man an das Gewólbe und die 
Kanalwünde anklebt, bei a (Fig. 16 u. 78, Taf. 11) gegen den leeren Teil des Kanals 
ab. Alsdann verbindet man den Brennkanal mit dem Rauchkanal durch den Rohr- 
kasten K bei ec und zündet auf den Rosten bei H ein Feuer an. Während der 
ersten drei bis vier Tage bleiben die Heiztüren offen; erst dann lásst man das 
Feuer nach und nach stürker werden, indem man die Heiztüren schliesst und 
mehr Brennstoff auf die Roste bringt. Nachdem durch die vierte Heizlochreihe 
im Gewülbe des Brennkanals beobachtet wird, dass hier bis auf die Brennsohle 
hinab Rotglut vorhanden ist, wird mit Streufeuerung von oben begonnen. Das 
Rohr e wird beseitigt, sobald dasselbe eine Temperatur von etwa 100? C. zeigt 
und auf die náchste Heizlochreihe dd aufgesetzt, dann auf ee, ff u. s. w. 
Ist die Rotglut bis in die Nàhe der Kammer 14 vorgeschritten, so wird das 
Feuer auf den Rosten nicht weiter unterhalten und, nachdem dasselbe verlóscht 
ist, durch Zumauern der Heiz- und Aschenfallôffnungen der Luftzutritt an dieser 
Stelle abgeschnitten. Die zur Verbrennung erforderliche Luft wird jetzt durch 
die erste Heizlochreihe eingeleitet, indem man hier die Verschlussdeckel abhebt. 
Inzwischen hat man fortgefahren, die weiteren Kammern 1, 2, 5 u. s. w. 
mit Steinen zu besetzen, indem jede einzelne derselben mit einem Papierschieber 
so lange verschlossen gehalten wurde, bis die folgende mit Steinen gefüllt war. 
Ist der ganze Ofen bis zur Heizwand beschickt, so wird diese abgebrochen und 
das Ausfahren der gebrannten Steine kann beginnen, der Ofen befindet sich in 
vollem Betriebe. (Fig. V7, Taf. 11). 
Von jetzt ab befinden sich die Abzugsrohre immer einige Kammern hinter 
dem Papierschieber, also hinter der Kammer, in welcher Ware eingesetzt wird 
und es tritt die atmosphárische Luft durch die geóffneten Ein- und Auskarrtüren 
ein, durchzieht der Reihe nach die in Abkühlung, Nachglut im Vollfeuer und in 
der Vorglut befindlichen Steine und entweicht dann durch die Abzugsrohre nach 
dem Rauchkanale. In den Kammern zwischen den Abzugsrohren und dem Papier- 
schieber befinden sich Steine, welche dem Schmauchprozesse zu unterziehen sind 
und es werden diese tagelang der Hitze, die von den Wànden und aus der in 
Vollglut befindlichen Kammer ausgestrahlt wird, ausgesetzt. Die sich entwickelnden 
Dämpfe kännen sich nicht als Kondenswasser niederschlagen, da sie von dem 
külteren Teile des Kanals am Schieber nach dem wármeren Teile zu den Ab- 
zugsróhren hinstrómen. 
Die Abschlüsse des Brennkanals hinter dem Abzug der Feuergase wurden 
in der ersten Zeit durch Schieber aus Eisenblech bewirkt, welche durch Schlitze 
im Deckengewólbe mittels eiserner Ketten eingelassen und aufgewunden wurden. 
  
  
 
	        
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