Full text: Die Baustofflehre (13. Band)

     
  
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durch, :dass jede Heizlochreihe, d. h. in diesem Falle: jede Gaspfeifenreihe, für 
sich regulierbar ist, d. h. dass man den Zustrom des Gases regulieren kann und 
dadurch, dass man es in der Hand hat, aus den einzelnen Gaspfeifen mehr oder 
weniger Gas austreten zu lassen, endlich und zwar nicht zum geringsten durch 
die Regulierung des Zuges nach dem Schornstein ist man imstande, einen 
durehaus gleichmässigen Brand in dem Ofen zu erreichen und gleichzeitig hat 
man einen ausserordentlich billig arbeitenden Brennapparat. Auch Vergasung 
von Torf hat vorzügliche Ergebnisse geliefert. 
9) Das Färben, Glasieren und Mustern der Ziegelsteine. 
Durch Eisenoxydul wird Ton grün bis schwarz, durch Eisenoxyd bei 
Schwachbrand mattrot, bei Hartbrand rot bis violett, bei Klinkerung blauschwarz 
gefärbt. Ferner ist bei sehr geringem Eisenoxydgehalt und starkem Brand die 
Farbe des Tones weiss (z. B. beim Kaolin), bei etwas höherem Eisenoxydgehalt 
braun und grau (z. B. beim plastischen feuerfesten Ton), bei Magnesiagehalt gelb; 
ein Gehalt an Eisenoxyd und Kalk färbt den Ton bei Schwachbrand rot bis 
fleischrot, bei Hartbrand gelblichweiss bis schwefelgelb, bei Klinkerung gelbgrün 
bis grün und bei vollständiger Verglasung schwarz. 
Es kann also der Ton je nach seiner Zusammensetzung und je nach der 
beim Brennen angewandten Temperatur fast alle Farben in allen Abstufungen 
annehmen. Auch die chemische Beschaffenheit der Brennstoffe hat Einfluss auf 
die Färbung der Steine. 
Glasursteine sind seit dem frühesten Altertum bekannt (Babylon) und 
werden heute völlig rissefreie Steine in allen Farben hergestellt, deren Glasuren 
sich selbst bei sehr stark der Witterung ausgesetzten Mauerflächen hoher Turm- 
helme als frost- und wetterbeständig erwiesen haben. 
Die Glasur der Ziegel trägt nicht zu einer grösseren Haltbarkeit und Dauer- 
haftigkeit derselben bei, sondern dient lediglich zum Schmuck. Niemals kann 
ein Ziegel durch die Glasur wetterbeständiger gemacht werden, die Dauerhaftig- 
keit kann sogar sehr leiden, wenn ein teilweise glasierfer Ziegel Wasser aufsaugt 
und das Wasser ausfriert; hierbei kann sehr leicht die Glasur mit Stücken des 
Steines durch den Frost abgesprengt werden. Verblender glasiert man nicht, 
man verwendet nur beim Verblenderbau glasierte Ziegel als Zierde; solche 
glasierte Ziegel sind durchweg sogenannte Bleiglasuren, d. h. glasartige Ueber- 
züge, deren Schmelzbarkeit durch den Bleigehalt bedingt ist und deren Dauer- 
haftigkeit auch von dem Gehalt an Bleioxyd abhàngt. Die Dachziegelglasuren 
dagegen sind Erd- oder Bleiglasuren, erstere enthalten kein Bleioxyd, brauchen 
hóhere Schmelztemperaturen, kónnen daher nur auf hartbrennigem Ziegelmaterial 
angewendet werden, dienen aber auch nur zur Zierde oder zur Färbung des an 
und für sich schon wetterbeständig gebrannten Dachdeckmaterials. Hauptsache 
für die Haltbarkeit der Glasur ist der möglichst gleiche Ausdehnungskoeffizient 
des Scherbens und der Glasur, damit Einrisse oder Absplitterungen vermieden 
werden. Der Prozentsatz der in der Glasur enthaltenen Tonerde und Kieselsäure 
ist ebenfalls von Wichtigkeit für die Haltbarkeit. 
Eine einfache Glasur z. B. für Tonröhren erhält man durch Einstreuen von 
Salz in den glühenden Ofen; die Salzdämpfe erzeugen auf den Oberflächen der 
Tonwaren einen mattglänzenden haltbaren Ueberzug. Die Abkühlung muss hierbei 
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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