Full text: Die Baustofflehre (13. Band)

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Der Sehuppenfalzziegel, Fig. 124 und 125, Taf. 15, wird jetzt auch 
mit beiderseitigem doppelten Schluss angefertigt und hat ein Nagelloch (Kirchen- 
dàcher, Türme, gróssere Landhàuser u. s. w.). 
Die Fig. 126 und 197, Taf. 15, zeigen den grossen und den kleinen 
Turmfalzziegel, welche fiir Dachgauben und kleinere Türmchen verwendet 
werden. 
Die Firma Karl Ludowici in Ludwigshafen a. Rh. und Jockgrim ist seit 
langen Jahren bemüht, eine reiche Auswahl von Turm- und Schuppenziegeln, 
von Falzziegeln, altdeutschen Ziegeln, First- und Walmziegeln, mit Blättern und 
Krabben u. s. w. herzustellen. Alle Ziegel werden in Naturfarbe, rot engobiert, 
schwarz imprägniert oder glasiert in den Farben schwarz, braun, gelb, grün, 
blau und weiss geliefert; die First- und Walmziegel nur sehwarz oder braun 
glasiert. 
Fig. 128, Taf. 15, zeigt Dachfalzziegel der Siegersdorfer Werke 
Friedr. Hoffmann in Siegersdorf in Sehlesien. 1 qm Dachfläche erfordert 
18 Stück Falzziegel bei 97 bis 28,5 cm weiter Lattung. Dieselbe Firma liefert 
aueh Falzziegel mit einer eingesetzten Glasscheibe, Fig. 129, Taf. 15, sowie zur 
Lüftung des Dachbodens geeignete Lukensteine, welche mit Kappen versehen 
sind, Fig. 130, Taf. 15. 
Diese Falzziegel liefern trocken, d. h. ohne Mórtel eingedeckt, ein sehr 
dichtes Dach. Für überstehende Dachteile (Traufschichten u.s. w.) werden Falz- 
ziegel mit besonderer Vorrichtung zum Befestigen (Ohr) geliefert. Durch Be- 
nutzung dieser Steine wird jede Schalung überstehender Dachteile erspart 
(Fig. 131, Taf. 15). Die Befestigung geschieht durch einen dünnen Kupferdraht, 
welcher dureh das Ohr gesteckt und an der Latte befestigt wird. 
Falzdachpfannen von E. von Kobylinski, Woeterkeim a. d. Südbahn 
(Ostpreussen) D.R.P. Nr. 27611. (Mitgeteilt von Fr. Engel, Konigl. Baurat, 
Berlin, in der Baugewerks-Zeitung.) Die von dem Rittergutbesitzer E. von Ko- 
bylinski auf Woeterkeim (Ostpreussen) erfundenen und im deutschen Reiche vom 
5. August 1883 ab durch Patent geschützten Falzpfannen sind durch die Fig. 132 
und 133, Taf. 15, in ihrer Ansicht von oben und unten dargestellt. 
Die circa 35 cm langen, 21,1 em breiten und durchschnittlich 13 mm starken 
Falzpfannen haben ein Durehsehnittsgewicht von cirea 2,5 kg; sie sind unter 
Beibehaltung des muldenfórmigen Querschnittes der hollindischen Pfannen mit 
Lüngs- und Querfalzen versehen. An der oberen und an einer Seitenkante der 
Pfanne (vergl. Fig. 132, Taf. 15) erheben sich die Ränder a und e, während an 
der Unterfläche (Fig. 133, Taf. 15) durch die, zwei Seiten der Pfanne einfassen- 
den Doppelleisten b,c, d und f Falze hergestellt sind, in welche sich bei der Ein- 
deckung die an der oberen Flüche des Steines befindlichen Rànder bezw. Leisten 
a und e hineinlegen und an allen vier Seiten der Pfanne deren Ueberfalzung 
bewirken, welche (ohne vorherige Einschalung der Dachfliche mit Brettern) das 
Eindringen von Schnee und Regen in das Innere des Gebäudes verhindert. Die 
muldenförmig vertiefte Oberfläche der Falzpfannen begünstigt den schnellen Ab- 
lauf des Wassers. 
Die Eindeckung der Dachflächen erfolgt auf Latten, deren Oberkanten circa 
30 em weit und dergestalt voneinander entfernt sind, dass die Querleiste e der 
oberen Pfanne stets auf dem Rande a der unteren Pfanne ruht und sich somit 
  
  
  
  
  
 
	        
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