Full text: Die Baustofflehre (13. Band)

    
  
  
  
   
  
   
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
    
  
  
  
  
  
    
  
  
  
   
   
   
    
  
  
  
  
  
   
   
   
    
  
  
  
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schieben u. s. w. Die Zementdachziegel lassen sieh mittels Maschinen billig er- 
zeugen und erlangen eine grosse Festigkeit. 
Zementdachplatten. Zu Zementdachplatten eignet sich nur bester, nicht 
treibender Zement, der in Mischung mit gleichen Teilen scharfen, feinen Bandes 
verwendet wird (also 1 Teil Zement und 1 Teil scharfer Sand). Die Mischung 
wird mässig feucht in Formen gestampft oder gepresst. Gegossene Zementwaren 
sind nicht sehr dauerhaft, da die stark mit Wasser verdünnte Zementmasse sich 
meistens ungleich und stark porós in der Form setzt und später beim Trocknen 
schwindet, wodurch Risse in der Oberfläche unvermeidlich sind. 
Als ein gutes Mittel zum Hárten der Zementwaren wird die Fluatlósung 
von Dr. H. Hauenschild, Berlin N., Reinickendorferstrasse 4a, verwendet, wo- 
durch gute Ergebnisse ih werden. 
Das Verhalten der Zementdachziegel im Feuer. Wenn ab und zu 
Gerüchte über die planet ‘ahr bezw. Absplittern der Zementdachziegel bei 
Feuersbrünsten auftauchen, so ist dieselbe trotzdem nicht erwiesen und kann nur 
etwa bei Verwendung von Natur- oder Roman-Zement an Stelle des allgemeinen 
zur Verwendung gelangenden Portland-Zementes zutreffend sein. 
Nach dem Prüfungszeugnis der Kónigl. Mechanisch-Technischen Versuchs- 
anstalt, Abteilung fiir Baumaterialienpriifung zu Berlin-Charlottenburg vom 18. Sep- 
tember 1896 ist fir die Zementdachziegel der Firma: Theodor Kohler in Lim- 
bach i. S. folgendes festgestellt: ,Sie bewahrten auch beim völligen Abkiihlen 
ihren Zusammenhang und waren nur wenig mürbe geworden. Explosions- 
erscheinungen hat keiner der Dachsteine gezeigt.“ 
Die Königl. bayrische Versicherungskammer zählt diese Reitfalzziegel derge- 
nannten Firma schon immer zu dem feuersieheren Bedachungmaterial. Deren 
Verhalten im Feuer hat sehr befriedigendes Resultat ergeben. 
Fig. 164, Taf. 18, zeigt einen Zementbiberschwanz (D. x.-M. 23842) 
der Kunststeinfabrik A. Bibbeek in Grünberg in Schlesien. Diese Steine w erden 
blauschwarz, rot und weiss geliefert und geben ein gegen Regen und Flug- 
schnee sicheres, wetter- und feuerbeständiges, leichtes und billiges Dach. 
Köhlers i eitfalaziez el (Zementdachplatten) (D. R. G. M. Ni . 91635) 
von Theodor Kohler in Limbach (Sachsen). Derselbe wird aus 1 Teil Zement 
und 3 Teilen Sand hergestellt; er besitzt grosse Dauerhaftigkeit, da bekanntlich 
i sn je älter und je nicht der Feuc pus ki und dem Wechsel zwischen 
Anfeuchtung und Austrocknung ausgesetzt, desto härter und widerstandsfähiger 
werden. Die Undurchlässigkeit von Wasser py! die hohe Bruchfestigkeit der 
Zementdachplatte ist nachgewiesen durch Versuche der Königl. Prüfungsstation 
für Baumaterialien zu Berlin-Charlottenburg. Der Köhlersche Reitfalzziegel 
erhält infolge seiner eigenartigen Herstellungsweise (nicht in Formen geschlagen) 
eine glasharte Oberfläche, wodurch seine Dauerhaftigkeit beträchtlich erhöht wird. 
Köhlers Reit falzziegel gehört nächst dem englichen Dachse ;hiefer und der 
Dachpappe zu den leichtesten Bedachungsmaterialien; 1 qm eingedeckt wiegt 
etwa 38 kg. 
Der hauptsächlichste Vorzug der Köhlerschen Reitf alzziegel beruht in der 
Anbringung von Reitfalzen und Rinnen, wodurch eine einfache, leichte Troe M uer 
eindeckung, also ohne Mürtelverstrich ermöglicht wird. Es wird Schutz gegen 
Eindringen von Regen, Schnee, Russ u.s. w. erzielt, trotzdem aber reger Luft- 
er ZZ 
 
	        
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