Full text: Die Baustofflehre (13. Band)

  
  
  
  
  
Papier mit Käseleim (aus Quark und Kalk) aufkleben, wodurch ebenfalls das 
lästige Aufspringen verhindert wird. 
Zum Trocknen der Dielen werden dieselben mit in ziemlich engen Zwischen- 
räumen eingelegten Lattenstückchen aufeinander geschichtet und am besten in 
einem Dachbodenraum mit nur mässigem Luftwechsel aufbewahrt. Mittels sogen. 
Schraubenzwingen werden dann die Bretter fest aufeinander gepresst. Die an 
dem Stamme ringsum angesetzten Risse setzen sich in den so behandelten Dielen 
nicht fort; eine Fortsetzung findet aber statt, wenn der Stamm so lange der Luft 
ausgesetzt werden sollte, bis er in etwa trockenem Zustande geschnitten werden 
könnte. 
Das Auslaugen. 
Die die Feuchtigkeit anziehenden Saftbestandteile des Holzes kónnen zweck- 
mássig durch Auslaugen, entweder 
1. mit kaltem Wasser, 
2. mit siedendem Wasser oder 
3. mit Dampf entfernt werden. 
1. Bei der Auslaugung mit kaltem Wasser wird das roh bearbeitete 
Holz unter fliessendes Wasser gebracht, mit dem Zopfende stromabwirts gerichtet. 
Die Dauer des Auslaugens betrügt für weiches Holz einige Monate, für starke 
Kichenholzstimme zwei Jahre. Durch Zerkleinerung der Hôlzer wird das Aus- 
laugen beschleunigt. Durch das Flóssen der Holzer findet ebenfalls ein Auslaugen, 
wenn auch kein vollstándiges, statt. Wenn Nadelhólzer zu lange im Wasser 
liegen, so geht der Harzgehalt verloren, wodurch die Elastizität und Dauerhaftig- 
keit beeinträchtigt wird. : 
2. Das Auslaugen in siedendem Wasser wird nur an kleinen Stücken 
in eisernen Kesseln oder Cylindern bewirkt. Je nach der Dicke der Hölzer 
dauert dieses Auslaugen 6 bis 12 Stunden. Grössere Holzstücke bringt man in 
aus Bohlen dicht zusammengezimmerte Kästen und erhitzt das Wasser durch 
Wasserdampf. 
3. Das Auslaugen mit Dampf bewirkt nicht nur die Entfernung der 
Saftbestandteile am sichersten und schnellsten, sondern auch eine Verbesserung 
in der Beschaffenheit des Holzes. Der Apparat besteht aus einem Dampfkessel 
und einem zur Aufnahme des Holzes hergerichteten Kasten aus Bohlen, Zement- 
mauerwerk oder Eisen, in welchen man den Dampf durch ein mittels Hahn ver- 
schliessbares Rohr einstrómen lässt. Der 60 bis V0? C. heisse Dampf dringt in 
die Poren des Holzes, löst die Saftbestandteile desselben auf, verdichtet sich und 
fliesst als Wasser mit den aufgelösten Saftbestandteilen ab, während der stets 
von neuem in das Holz eindringende Dampf die Auslaugung fortsetzt. 
In den meisten Fällen bleibt beim Dämpfen des Holzes jedoch das Gerinnen 
(Koagulieren) der Eiweissstoffe auf die Oberfläche des Holzes beschränkt und 
ein dauernder Erfolg kann nur erzielt werden, wenn man dafür sorgt, dass neue 
Keime nicht hinzutreten kónnen, was durch antiseptische (fáulniswidrige) Mittel 
erzielt wird. Aus diesem Grunde wendet man heute das Dàümpfen meist nur 
noch als Vorbereitung für das antiseptische Verfahren an. 
Das ausgelaugte Holz wird dann entweder im Freien oder in geheizten 
Ráumen (Trockenstuben) getrocknet, wobei es keine oder nur wenige kleine 
Risse erhält.
	        
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