eine breitere Sehneidebahn, als für härtere Steine. Aehnlich wirkt die Picke
oder Bille mit quergestellter Schneidebahn, welche namentlich zum Schärfen der
Mühlsteine benutzt wird.
Für feste Steine wird das Zähneln mittels Zahnmeissels angewendet,
indem man nach dem Bossieren die Unebenheiten in parallelen Streifen absprengt,
wobei je nach der Härte scharfkantige dreieckige oder abgeflachte trapezförmige
Zähne entstehen.
Glatte Flächen erzielt man durch das sogen. Scharrieren und Auf-
schlagen mittels des Scharriereisens. Für Fenstergewände benutzt man
Breiteisen in der erforderlichen Breite; für sehr feste und harte Steine das
sogen. Halbeisen. Vor dem Aufschlagen wird die Fläche gewöhnlich erst
scharriert und dann rauh geschliffen. Gesimse und dergl. werden nach Schab-
lonen oder Brettungen aus Zinkblech oder Pappe abgearbeitet.
b) Durch Maschinenarbeit. Zur Herstellung von ebenen Flächen ver-
wendet man Steinhobelmaschinen. Diese dienen nicht nur zum Ebenen von
Flächen, sondern auch zur Herstellung von Profilierungen, Gesimsen u. s. w. Man
unterscheidet drei Hauptsysteme, je nachdem die Bearbeitung durch rotierende
Spitzmeissel oder Flachmeissel, welche an einer Welle sitzen, oder durch schiefen
Stoss, ühnlich wie bei der Handarbeit, oder durch Schaben mit Druck geschieht.
Auch für die weitere Bearbeitung der Steine benutzt man jetzt Maschinen-
kraft. Ausser den schon erwühnten Hobelmaschinen benutzt man Bohrmaschinen,
Steindrehbänke und die im nächsten Abschnitt besprochenen Schleif- und Polier-
maschinen.
4 Das Schleifen und Polieren
Um den Hausteinen eine ebene und glatte Oberfläche zu geben, werden sie
geschliffen. Zunächst beginnt man mit grobkörnigen Schleifmitteln und geht
dann zu feineren über (Rauhschleifen und Feinschleifen). Als Schleifmittel
dient Sandstein, Bimsstein, Quarzsand, Schmirgel u. s. w. Das Schleifen geschieht
entweder mit der Hand, namentlich für kleinere Steine, oder mittels Schleif-
maschinen. Durch das Feinschleifen, Glanzschleifen oder Polieren erhält
der Stein spiegelnden Glanz. Das Polieren geschieht mit der Hand oder mittels
Maschinen. Zum Polieren verwendet man Schmirgel, Eisenoxyd, Bimsstein, Tripel,
Kohle u. s. w.
Die Schleif- und Poliermaschinen bestehen im wesentlichen aus
horizontalen, rasch rotierenden Stahlscheiben, auf welche der zu schleifende Stein
gelegt und befestigt wird, während Schleifsand oder Poliermasse und Wasser
selbsttätig zufliesst.
Die Fig. 1, Taf. 1, zeigt einen ein- oder zweiarmigen Plattenschleifapparat
in Einpilastersystem mit Radialverstellung der Schleifarme und gemauerten Auf-
legetischen, während in Fig. 2, Taf. 1, ein gelenkiger Schleif- und Polierapparat
dargestellt ist. Derselbe ist 2 m vertikal verstellbar mittels konischen Getriebes
und Spindel, mit Momentkuppelung zur sofortigen Aus- und Einrückung der
Arbeitsscheibe in jeder Armstellung, ohne den Führungshebel c aus der Hand
geben zu müssen. Die vorgenannten Schleit- und Poliermaschinen sind aus der
Fabrik fiir Steinbearbeitungsmaschinen von Emil Offenbacher in Markt-Redwitz
in Bayern.