Full text: Die Baustofflehre (13. Band)

  
eine breitere Sehneidebahn, als für härtere Steine. Aehnlich wirkt die Picke 
oder Bille mit quergestellter Schneidebahn, welche namentlich zum Schärfen der 
Mühlsteine benutzt wird. 
Für feste Steine wird das Zähneln mittels Zahnmeissels angewendet, 
indem man nach dem Bossieren die Unebenheiten in parallelen Streifen absprengt, 
wobei je nach der Härte scharfkantige dreieckige oder abgeflachte trapezförmige 
Zähne entstehen. 
Glatte Flächen erzielt man durch das sogen. Scharrieren und Auf- 
schlagen mittels des Scharriereisens. Für Fenstergewände benutzt man 
Breiteisen in der erforderlichen Breite; für sehr feste und harte Steine das 
sogen. Halbeisen. Vor dem Aufschlagen wird die Fläche gewöhnlich erst 
scharriert und dann rauh geschliffen. Gesimse und dergl. werden nach Schab- 
lonen oder Brettungen aus Zinkblech oder Pappe abgearbeitet. 
b) Durch Maschinenarbeit. Zur Herstellung von ebenen Flächen ver- 
wendet man Steinhobelmaschinen. Diese dienen nicht nur zum Ebenen von 
Flächen, sondern auch zur Herstellung von Profilierungen, Gesimsen u. s. w. Man 
unterscheidet drei Hauptsysteme, je nachdem die Bearbeitung durch rotierende 
Spitzmeissel oder Flachmeissel, welche an einer Welle sitzen, oder durch schiefen 
Stoss, ühnlich wie bei der Handarbeit, oder durch Schaben mit Druck geschieht. 
Auch für die weitere Bearbeitung der Steine benutzt man jetzt Maschinen- 
kraft. Ausser den schon erwühnten Hobelmaschinen benutzt man Bohrmaschinen, 
Steindrehbänke und die im nächsten Abschnitt besprochenen Schleif- und Polier- 
maschinen. 
4 Das Schleifen und Polieren 
Um den Hausteinen eine ebene und glatte Oberfläche zu geben, werden sie 
geschliffen. Zunächst beginnt man mit grobkörnigen Schleifmitteln und geht 
dann zu feineren über (Rauhschleifen und Feinschleifen). Als Schleifmittel 
dient Sandstein, Bimsstein, Quarzsand, Schmirgel u. s. w. Das Schleifen geschieht 
entweder mit der Hand, namentlich für kleinere Steine, oder mittels Schleif- 
maschinen. Durch das Feinschleifen, Glanzschleifen oder Polieren erhält 
der Stein spiegelnden Glanz. Das Polieren geschieht mit der Hand oder mittels 
Maschinen. Zum Polieren verwendet man Schmirgel, Eisenoxyd, Bimsstein, Tripel, 
Kohle u. s. w. 
Die Schleif- und Poliermaschinen bestehen im wesentlichen aus 
horizontalen, rasch rotierenden Stahlscheiben, auf welche der zu schleifende Stein 
gelegt und befestigt wird, während Schleifsand oder Poliermasse und Wasser 
selbsttätig zufliesst. 
Die Fig. 1, Taf. 1, zeigt einen ein- oder zweiarmigen Plattenschleifapparat 
in Einpilastersystem mit Radialverstellung der Schleifarme und gemauerten Auf- 
legetischen, während in Fig. 2, Taf. 1, ein gelenkiger Schleif- und Polierapparat 
dargestellt ist. Derselbe ist 2 m vertikal verstellbar mittels konischen Getriebes 
und Spindel, mit Momentkuppelung zur sofortigen Aus- und Einrückung der 
Arbeitsscheibe in jeder Armstellung, ohne den Führungshebel c aus der Hand 
geben zu müssen. Die vorgenannten Schleit- und Poliermaschinen sind aus der 
Fabrik fiir Steinbearbeitungsmaschinen von Emil Offenbacher in Markt-Redwitz 
in Bayern.
	        
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