Full text: Die Baustofflehre (13. Band)

  
Die Tonmasse ist ein wasserhaltiges Tonerdesilikat; im Grundstoff des 
Porzellans und Kaolins kommt sie am meisten vor. Reine Tonerde wie reine 
Kieselsäure für sich sind in den bei der Ziegelindustrie vorkommenden Tempe- 
raturen unschmelzbar. Eine Mischung von Tonerde und Kieselsäure ist schon 
nicht mehr unschmelzbar und durch die Mischung mit anderen Bestandteilen, die 
entweder solehe ihres Urgesteins gewesen sind, oder auf dem Wege des Ver- 
schiebens vom Lagerplatze des Urgesteins bis zur jetzigen Fundstàátte der Masse 
abgesetzt sind, wird das Verhalten der Masse im Feuer in hohem Grade ver- 
schiedenartig gestaltet und von schwerer bis zu leichter Schmelzbarkeit verändert. 
Solche Zumischungen bezeichnet man als Flussmittel; hauptsächlich sind es Kalk-, 
Natrium-, Kalium- und Eisensalze. Möglichst reine Tonmasse kann 70 Prozent 
Wasser aufnehmen, wovon in 4 Stunden bei 15° Wärme nur 32 Prozent verdunsten. 
Aus der Fähigkeit des Tones, Wasser aufzunehmen und dabei aufzuquellen, 
ergibt sich die andere Eigenschaft: das Schwinden. Dasselbe besteht darin, 
dass sich die Tonmasse wieder zusammenzieht, wenn das Wasser aus derselben 
verdunstet. Das Schwinden steht im Verhältnis zur Plastizität: je grösser die 
eigentliche Tonmasse, je fetter also die Masse, je grösser ist die Plastizität und 
desto grösser ist die Schwindung; je geringer die Plastizität ist, desto geringer 
ist im allgemeinen die Schwindung. 
Die Plastizität wird vermindert durch natürliche Beimischungen oder Ver- 
unreinigungen (Mineralstaub, Sand, Schluff), weniger durch Kalkstaub, noch weniger 
durch Eisenoxydhydrat. Wenn also die Verminderung des Schwindens wünschens- 
wert ist, so muss die Plastizität vermindert werden und dies wird künstlich durch 
Zumischung von Sand, Schluff, durch Zusatz von künstlichen Trümmern gebrannter 
und gepulverter Ziegel geschehen. Diese Zusätze machen die Masse mager und 
werden deshalb Magerungsmittel genannt. 
[st die Tonmasse zu mager, so muss sie zur Erhöhung der Plastizität von 
ihren Verunreinigungen (Kalk, Sand, Schluff) durch Schlämmen u. $. w. be- 
freit werden. 
Je mehr der Ton schwindet durch Erhóhung der Brenntemperatur oder je 
mehr Magerungsmittel hinzugesetzt werden, desto mehr verringert sich die 
Porosität einer Tonmasse. 
In der Hitze verhält sich der Ton folgendermafsen: Der getrocknete Ton 
gibt beim Erwärmen auf etwa 300° C. sein chemisch gebundenes Wasser ah, 
wobei eine Vernichtung der organischen Stoffe und eine Oxydation der metallischen 
Verbindungen eintritt. Die Masse wird porös, leicht zerreiblich, an der Zunge 
klebend und wasseraufnahmefähig. Bei höherer Temperatur tritt eine vollständige 
Verglasung (Klinkerung) ein, wobei die einzelnen Bestandteile der Tonmischung 
mehr oder weniger in Fluss geraten. Die Zusammensinterung lässt sich durch 
geeignete Flussmittel (Alkalien, Kalk, Magnesia, Eisen- und Manganoxyd, Kiesel- 
säure, Feldspat u. s. w.) erheblich befördern. 
Säuren wirken auf Ton in folgender Weise ein: Reiner Ton wird von 
verdünnter Salz- und Salpetersäure gar nicht gelöst, von konzentrierter Schwefel- 
säure bei 250 bis 300% C. und von Fluorwasserstoffsäure (Flusssäure) sowie bei 
anhaltendem Kochen in Kalilauge dagegen zersetzt. 
Vom Frost werden die einzelnen Teilchen des nassen Tones so gelockert, 
dass bei Eintritt von Tauwetter die Tonmasse vollständig in Krümel zerfällt. 
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