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Rohstoffe, wie Schiefertone, Schieferletten u. s. w. handelt, nicht zu entbehren.
Schiefertone z. B. müssten jahrelang auswintern, bevor sie plastisch verarbeitet
werden könnten; solche Tone müssen vielmehr auf trockenem Wege vorbe-
reitet werden
Zur Zerkleinerung von Ton und Lehm im trockenen und feuchten Zustande,
von gebrannten und ungebrannten Ziegelbrocken, Schieferton, Schamotte u. s. w.
dienen:
à) Stampf- und Pochwerke,
b) Schlagkreuzmühlen,
c) Kollergänge,
d) Desintegratoren oder Schleudermühlen.
e) Walzwerke,
f) Steinbrechmaschinen,
g) Kugelmühlen oder Kugeltrommeln,
h) Môrsermühlen.
a) Stampf- und Pochwerke. Der einfachste Homogenisierungs-Apparat ist
das Stampf- oder Pochwerk, durch welches die Tonmasse zertrümmert und in
pulverfürmigen Zustand übergeführt wird. Durch eine rotierende Welle werden
Stempel mittels Daumen aufgehoben und zerstampfen beim Niederfallen die auf
der Sohle liegende Tonmasse; die Daumen teilen beim Aufheben dem Stempel
eine drehende Bewegung mit. Hierdurch wird, da der Stempel sich stets eine
neue Angriffsfláche schafft, eine grôssere Leistungsfähigkeit und gleichmässigere
Abnutzung erzielt. Der feingestampfte Ton fillt durch ein am Boden des Poch-
werkes angebrachtes Sieb hindurch. Ein Uebelstand des Pochwerkes ist das
starke Gerüusch und die Erschütterung, die dasselbe hervorbringt.
b) Schlagkreuzmühlen. Diese Maschinen werden besonders zum Vermahlen
von Ton in mässig feuchtem Zustande, etwa wie er aus der Grube kommt, sowie
für Schieferton und ähnliche Stoffe von nicht betrüchtlicher Hàrte verwendet.
Der Ton darf einen Feuchtigkeitsgehalt von 5 bis 10 Prozent besitzen; für
feuchteren Ton eignen sich diese Maschinen weniger, weil dann Verschmierungen
zu befürchten sind.
Pig. 17; Tof 3, zeigt eine Sehlagkreuzmühle der Firma Friedr. K rupp,
Grusonwerk, Magdebu rg-Buckau. Diese Maschine zeignet sich durch Ein-
fachheit und krüftige Bauart aus. Im Innern des Mühlengeháuses befindet sich
ein die Zerkleinerung des Stoffes bewirkendes, mit grosser Geschwindigkeit um-
laufendes Schlagkreuz mit auswechselbaren Schligern, sowie ein Rost mit zylindrisch
gebogenem Rahmen und verstellbaren Roststäben, deren Spaltweite der Feinheit
des Mahlerzeugnisses entsprechend eingestellt werden kann. Das Gehäuse ist
im Innern mit auswechselbarer Bekleidung aus Stahl und Coquillen-Hartguss ver-
sehen. Die leicht zu ersetzenden Arme des Schlagkreuzes bestehen aus natur-
hartem Stahl. Der zu mahlende Stoff kann je nach Grösse der Mühle in Stücken
von Wallnuss- bis zu doppelter Faustgrösse aufgegeben werden. Das Mahl-
erzeugniss ist von griesiger Beschaffenheit mit einem grossen Gehalt an feinem
Mehl. Der Feinheitsgrad hängt von der Spaltweite des Rostes ab: die Korngrôsse
stimmt aber mit dieser nicht überein, sondern fällt je nach der Beschaffenheit
des Mahlgutes stets mehr oder weniger fein aus.