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Die Fig. 34, Taf. 5, zeigt eine verbesserte Walzenmühle mit schwingen-
der Walze, wie sie von der Maschinenbauanstalt Humboldt in Kalk bei Köln
a. Rh. angefertigt wird. Diese neue Walzenmühle ist gekennzeichnet durch die
Lagerung der beweglichen Walzenachse in einem kräftig gehaltenen Bügel in
der Form eines. Hufeisens, welcher von zwei senkrechten. Hebeln getragen wird
und welcher sich mit diesem um einen im Fundamentrahmen der Mühle sitzenden
Zapfen dreht. Senkrecht über diesem Zapfen liegen die Lager der Walzenachse
und um sie als Drehpunkte schwingt also der Bügel samt der letzteren. An der
Rückseite des Bügels wirken in der Richtung seiner Ebene Pufferfedern, welche
ihn um seine Drehpunkte bewegen und somit die beweglich gelagerte an die
fest gelagerte Walze anpressen. Hierdurch wird ein ,Schiefstellen“ der beweglich
gelagerten zur fest gelagerten Walze unmöglich, weswegen die ,Kuppelrüder",
die für das gleichmässige Oeffnen und Schliessen der Walzen erforderlich sind,
fortfallen dürfen. Hieraus ergeben sich nun verschiedene Vorteile:
1. Die neue Walzenmühle ist kürzer als solche mit Gleitlagern und
Gleitschienen.
2. Durch den Fortfall der Kuppelräder ist der Gang der Walzenmühle
ruhiger und die Geschwindigkeit kann deshalb erhöht werden.
3. Geringer Verschleiss.
4. Geringere Gefahr bei der Bedienung.
5. Geringe Betriebskraft.
f) Steinbrechmaschinen. Steinbrecher dienen, wie schon der Name sagt, zum
Brechen von Steinen. Feste Körper werden in solche Stücke von etwa Haselnuss-
grösse zermalmt, dass die eigentlichen Zerkleinerungsmaschinen dieselben leicht
bewältigen können. Die Steine kommen hierbei zwischen zwei Brechbacken in
das sogen. Brechmaul. Die eine Backe ist feststehend, während die andere in
eine Schwinge eingelassen ist, welche an einer horizontalen Achse hängt und um
dieselbe schwingt. Zwischen beiden werden die Steinstücke zerbrochen. Durch
Verstellen der Backen kann man die Grösse der Stücke bestimmen. Die beiden
Brechbacken bilden einen keilförmigen, seitlich ebenfalls durch harte Platten
verschlossenen Raum. welcher sich beim Schwingen der beweglichen Backe unten
abwechselnd erweitert und verengt. Dadurch wird der dazwischen befindliche
Rohstoff allmählich zerdrückt, bis derselbe durch den unteren Spalt des Brech-
maules aus der Maschine hinaus gelangt.
Die Fig. 35, Taf. 6, zeigt einen Steinbrecher für minderharte Stoffe, wie
Ton, Schiefer, Kohlen u. s. w. und Fig. 36, Taf. 6, eine Steinbrechmaschine
mit verstellbarer Brechmaul-Spaltweite zum Zerkleinern von Schamotte,
Steinkohlen, Gips, Kalkstein, Quarz, Basalt, Granit, Zementrohstoffen u. s. w.
Beide Steinbrechmaschinen werden naeh obengenannten Abbildungen von der
Maschinenbauanstalt Humboldt in Kalk bei Kóln a. Rh. hergestellt. Um den
auftretenden Staub möglichst zu vermindern, sind die Schwungrüder und Riemen-
scheiben als volle Scheiben ausgeführt und erhalten dann abweichend von den
Abbildungen keine Arme, die bei schneller Umdrehung als Windflügel wirken.
Die Verstellung der Spaltweite geschieht einfach durch Anziehen oder Nach-
lassen eines Keilstückes und kann auch während des Ganges der Maschine be-
wirkt werden. Durch die zweckmässige Anordnung der Brechbacken ist die
Abnutzung an diesen Teilen sehr verringert und die Auswechselung erleichtert.