Full text: Die Baustofflehre (13. Band)

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Die Fig. 34, Taf. 5, zeigt eine verbesserte Walzenmühle mit schwingen- 
der Walze, wie sie von der Maschinenbauanstalt Humboldt in Kalk bei Köln 
a. Rh. angefertigt wird. Diese neue Walzenmühle ist gekennzeichnet durch die 
Lagerung der beweglichen Walzenachse in einem kräftig gehaltenen Bügel in 
der Form eines. Hufeisens, welcher von zwei senkrechten. Hebeln getragen wird 
und welcher sich mit diesem um einen im Fundamentrahmen der Mühle sitzenden 
Zapfen dreht. Senkrecht über diesem Zapfen liegen die Lager der Walzenachse 
und um sie als Drehpunkte schwingt also der Bügel samt der letzteren. An der 
Rückseite des Bügels wirken in der Richtung seiner Ebene Pufferfedern, welche 
ihn um seine Drehpunkte bewegen und somit die beweglich gelagerte an die 
fest gelagerte Walze anpressen. Hierdurch wird ein ,Schiefstellen“ der beweglich 
gelagerten zur fest gelagerten Walze unmöglich, weswegen die ,Kuppelrüder", 
die für das gleichmässige Oeffnen und Schliessen der Walzen erforderlich sind, 
fortfallen dürfen. Hieraus ergeben sich nun verschiedene Vorteile: 
1. Die neue Walzenmühle ist kürzer als solche mit Gleitlagern und 
Gleitschienen. 
2. Durch den Fortfall der Kuppelräder ist der Gang der Walzenmühle 
ruhiger und die Geschwindigkeit kann deshalb erhöht werden. 
3. Geringer Verschleiss. 
4. Geringere Gefahr bei der Bedienung. 
5. Geringe Betriebskraft. 
f) Steinbrechmaschinen. Steinbrecher dienen, wie schon der Name sagt, zum 
Brechen von Steinen. Feste Körper werden in solche Stücke von etwa Haselnuss- 
grösse zermalmt, dass die eigentlichen Zerkleinerungsmaschinen dieselben leicht 
bewältigen können. Die Steine kommen hierbei zwischen zwei Brechbacken in 
das sogen. Brechmaul. Die eine Backe ist feststehend, während die andere in 
eine Schwinge eingelassen ist, welche an einer horizontalen Achse hängt und um 
dieselbe schwingt. Zwischen beiden werden die Steinstücke zerbrochen. Durch 
Verstellen der Backen kann man die Grösse der Stücke bestimmen. Die beiden 
Brechbacken bilden einen keilförmigen, seitlich ebenfalls durch harte Platten 
verschlossenen Raum. welcher sich beim Schwingen der beweglichen Backe unten 
abwechselnd erweitert und verengt. Dadurch wird der dazwischen befindliche 
Rohstoff allmählich zerdrückt, bis derselbe durch den unteren Spalt des Brech- 
maules aus der Maschine hinaus gelangt. 
Die Fig. 35, Taf. 6, zeigt einen Steinbrecher für minderharte Stoffe, wie 
Ton, Schiefer, Kohlen u. s. w. und Fig. 36, Taf. 6, eine Steinbrechmaschine 
mit verstellbarer Brechmaul-Spaltweite zum Zerkleinern von Schamotte, 
Steinkohlen, Gips, Kalkstein, Quarz, Basalt, Granit, Zementrohstoffen u. s. w. 
Beide Steinbrechmaschinen werden naeh obengenannten Abbildungen von der 
Maschinenbauanstalt Humboldt in Kalk bei Kóln a. Rh. hergestellt. Um den 
auftretenden Staub möglichst zu vermindern, sind die Schwungrüder und Riemen- 
scheiben als volle Scheiben ausgeführt und erhalten dann abweichend von den 
Abbildungen keine Arme, die bei schneller Umdrehung als Windflügel wirken. 
Die Verstellung der Spaltweite geschieht einfach durch Anziehen oder Nach- 
lassen eines Keilstückes und kann auch während des Ganges der Maschine be- 
wirkt werden. Durch die zweckmässige Anordnung der Brechbacken ist die 
Abnutzung an diesen Teilen sehr verringert und die Auswechselung erleichtert. 
  
  
  
  
  
 
	        
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