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Fig. 39, Taf. 6, zeigt die Konstruktion einer Kugelmiihle der Spezialfabrik
für Ziegelei-Maschinen E. Fritsch & Co., Maschinenbau-Kom.-Ges. in Halle a. S.
Durch diese Kugelmühlen werden Rohstoffe jeden, auch des hóchsten Härtegrades
vermahlen; jeder gewünschte Feinheitsgrad des Mahlguts ist zu erreichen.
Kugelmühlen mit stetiger Ein- und Austragung werden von der
Maschinenbau-Anstalt Humboldt in Kalk bei Köln a./Rh. in neuer verbesserter
Konstruktion hergestellt. Namentlich sind auch die Siebe verbessert, um dadurch
eine grössere Leistung der Mühle zu erzielen. Vorteilhaft wirkt auch die eigen-
artige Anordnung der Kanäle, welche das grobe Material in das Innere der Mahl-
trommel zurückführen.
h) Mörsermühlen. Ein anderer Zerkleinerungsapparat ist die Mórsermühle,
welche von der màrkischen Maschinenfabrik in Wetter a. d. Ruhr gebaut wird.
Die Mórsermühle verrichtet mechanisch dasselbe, was eine durch die Hand be-
wegte Keule in einem Mórser ausführt. Die Keule wird mittels Exzentrik und
Zahnradübersetzung zum Schwingen gebracht, wàhrend das untere Ende auf einem
beweglichen Zapfen sitzt. Die Keule entfernt sich daher bei ihrer Umdrehung
abwechselnd von der Móserwand und nàhert sich ihr wieder, wobei sie die da-
zwischen befindlichen Tonmassen zerdrückt und zerreisst. Im Boden des Mórsers
ist eine Oeffnung angebracht, durch welehe das Mahlgut herausfallt. Durch die
Form der Reibkeule und des Môrsers lässt sich die Feinheit des Mahlgutes be-
stimmen. Die Môrsermühle ersetzt Steinbrecher und Walzwerk; der Kraftver-
brauch ist im Vergleich zur Leistung ein geringer, die Bedienung eine leichte;
jedoch ist die Abnutzung der Keule und des Mörsers eine ziemlich bedeutende.
i) Glockenmühlen der Maschinenbau-Anstalt Humboldt in Kalk bei Kóln a.[Rh.
Fig. 40 zeigt eine solche Glockenmühle mit der von genannter Firma eingeführten
eigentümlichen inneren Einrichtung zum Mahlen von Ton, Gips, Kreide, Kohlen,
Koks ete. Von diesen Glockenmühlen werden drei Gróssen angefertigt, welche
eine herzustellende Korngrósse von 2 bis 4 mm und darunter liefern. Die inneren
gezahnten und beweglichen Scheiben und die festliegenden Ringe sind aus hartem
Eisen angefertigt und leicht auswechselbar. Wenn es sich darum handelt, das
Mahlerzeugnis besonders fein herzustellen, so werden die unteren Ringe und
Scheiben aus Stahl hergestellt und ausgebohrt bezw. abgedreht.
65) Das Formen der Ziegel.
Das Formen der Ziegel geschieht entweder mit der Hand oder durch Maschinen.
Die Handformerei eignet sich besser für kleineren Betrieb und für solche
Ziegeleien, welche während des Winters ausser Tätigkeit sind.
Die Maschinensteine sind erst seit der zweiten Hälfte des letzten Jahr-
hunderts mit der Erfindung und Einführung des Ringofens durch Friedrich
Hoffmann in Aufnahme gekommen.
1. Handformerei.
a) Das Streichen der Ziegel. Man unterscheidet zwei Arten des Streichver-
fahrens: Wasserstrich und Sandstrich. Bei ersterem werden Form und
Tonmasse mit Wasser benetzt, bei letzterem dagegen mit Sand bestreut. Der
Ton muss mit der erforderlichen Kraft in die Form eingeschlagen werden, damit