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in das Gebäude-Innere eindringen kann. Die Oberfläche’ der Sohlbank muss des-
halb, soweit sie in der Fensteröffnung liegt, mit nach aussen gerichtetem Ge-
fälle gearbeitet sein. Auf die Dich-
tung der Fuge zwischen Sohlbank
und Fensterrahmen ist um so mehr
Sorgfait zu legen, je geringer das
Gefille des Wasserschlages ist. Zur
Aufnahme des 35 bis 45 mm star-
ken Futterrahmens wird deshalb bei
Sohlbüánken mit geringem Gefälle
meist durch eine 1 bis 1,5 cm
hohe Leiste ein Falz gebildet,
welcher hinter dem Gewändeauf-
stand auf Anschlagbreite fortzu-
führen ist (vergl. Fig. 332 bis 335
und 337). Im Mittelalter hat man
den Sohlbànken meist so steile
Wassersehláge (Fig. 336) gegeben,
dass auch ohne Anbringung eines
Falzes zur Aufnahme des Futter-
rahmens ein Eindringen des Regen-
wassers in das (Gebäude-Innere
ausgeschlossen erscheint. Es dürfte
sich jedoch auch hier immer emp-
fehlen, das untere wagerechte
Stück des Futterrahmens mit
Wasserschenkel*) zu versehen, um
die Fuge zwischen diesem und
der Sohlbank trocken zu erhalten.
Fig. 337.
Damit die unter der Sohl-
bank befindliche Brüstungsmauer
möglichst vor dem abfliessenden
Wasser geschützt wird, gibt man
der Sohlbank meist einen mit
einer Wassernase versehenen Vor-
sprung. Dieser Vorsprung wird
gewöhnlich auch seitlich von den
Gewänden angeordnet, wodurch
jedoch der Uebelstand hervorge-
rufen wird, dass das von den Kan-
ten der Gewünde herabkommende
Wasser an der Brüstungsmauer
weiterfliesst und die Bildung von
Schmutzstreifen auf derselben ver-
anlasst. Begegnet wird diesem
—EH
*) Vergl. Opderbecke, Der Innere Ausbau, Zweite Auflage. Verlag von Bernh.
Friedr. Voigt in Leipzig.