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I. Allgemeines.
Die Arbeiten des Steinmetzen erstrecken sich auf diejenigen Baukonstruk-
tionen, zu deren Herstellung als Hauptstoff natürliche Steine (Bruchsteine, Werk-
steine, Hausteine) erforderlich sind.
Von den natürlichen Steinen, die sich für die Zwecke des Hoch- und Tief-
baues eignen, kommen zumeist die verschiedenen Sand- und Kalksteine, dann
aber auch Granit, Syenit, Porphyr, Serpentin, Basalt, Trachyt, Lava, Gneis und
viele andere Felsarten zur Verwendung.
Sie kommen teils als feste Steine in ganzen Felsen vor, welche Bruch-
steine liefern, die entweder roh zum Mauerwerk verwendet oder zu Quadern
verarbeitet werden, teils als lose Steine, die je nach ihrer Grósse Findlinge,
Gerólle oder Geschiebe heissen. Die letzteren gehórten ursprünglich geschlossenen
Felsmassen an, welche durch mancherlei Naturereignisse zertrümmert und um-
gestaltet wurden. :
Alle natürlichen Steine, welche zu Bauausfilhrungen Verwendung finden,
sollen:
1. Nicht zu den Tagsteinen gehören, d. h. nicht Teile irgend
einer zu Tage liegenden Felsmasse sein, welche durch die Einwirkung
von Luft und Wasser bereits mehr oder weniger verwittert sind; bei
Inbetriebnahme eines Steinbruches sind deshalb die obersten Gesteins-
schichten unter der Erdoberflàche abzurüumen und von der Verwen-
dung zu Bauzwecken auszuschliessen;
2. frei von Bergfeuchtigkeit sein. Alle aus den Steinbrüchen
gewonnenen Steine enthalten mehr oder weniger Wasser, welches sich
durch die Einwirkung der Luft verlieren muss, bevor die Steine zur
Herstellung trockener und gesunder Gebäude verwendet werden dürfen.
Mit dem Schwinden der Bergfeuchtigkeit ist bei den meisten Gesteinen
— namentlich bei den Sand- und Kalksteinen — eine Zunahme ihrer
Festigkeit verbunden; die erstere erleichert daher die Bearbeitung
des Gesteins;
3. hinreichende Druck- und Zugfestigkeit besitzen. Man
erkennt diese Eigenschaft besonders an der grösseren Schwere der
Steine im Vergleich zu ihrem Volumen, an hellem Klang, glattem und
Opderbecke und Wittenbecher, Der Steinmetz 1