als zum alten Kulmerlande. Alles ſpricht für einen
Bau innerhalb der Zeitgrenzen von 1305-1325.
Das Konventshaus ist ein Rechteck von 49,5:52,5
Meter Größe mit vier voll ausgebauten Sslügeln,
durchweg Ziegelbau auf Seldsteinfundamenten. Der
Südflügel enthält die Kirche, den Remter und da-
zwiſchen über dem Tor das mittlere Gemach, der
Ostflügel den Kapitelſaal und das Schlafhaus, die
anderen jetzt zerſtörten Slügel hatten kleinere Amts-
ſtuben und Wirtſchaftsräume. In der Nordweſtecke
ſtand frei im Bau der achteckige Bergfried von 12,5
Meter Durchmeſſer. Der Remter hat Kreuzgewölbe
auf einer ſchweren, 18 Zentimeter breiten Rippe,
dann folgen ſchon Sterngewölbe, die Rippen ſind
in der Kapelle 15 Zentimeter, im Kapitelſaal 12%
Zentimeter breit, alſo eine ſchrittweiſe Entwicklung
zu den leichten Sterngewölben des 14. Jahrhun-
derts. Alle Räume einſchifsig, daher kein Remter-
gewölbe wie in der Marienburg. Die Kapelle, mit
ſchlankem NQuerſchnittsverhältnis und den langen
Wanddienſsten, im Oſten zweiſeitig geſchloſſen, zeigt
eine ſpäter nicht mehr wiederholte Eleganz der archi-
tektoniſchen Erfindung. Der äußere Maſſenaufbau.
eingerahmt von vier Ecktüirmen, überragt von dem
hohen Bergfried; alle Mauerflächen wie mit einem
Teppich geſchmückt durch die Rautenmuſterung
ſchwarzer Ziegel. In der Hauptfront die hohe Por-
talniſche als Mittelpunkt der architektoniſchen
Maſſenverteilung: ein Meister von reifem ktinsſtleri-
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