Full text: Kulmer Land und Pomerellen (Danzig und Westpreußen) (1.)

    
   
ſeitliche Turmſtellung und die Zinnenkrönung ſind 
ebenfalls vom pomeſaniſchen Kirchenbau abhängig. 
~– Der Zwiſchengiebel iſt als Staffelgiebel mit 
langen Blenden und Zinnenkrönungen ausgebildet; 
in der Spitze ein Glockentürmchen. Alle dieſe 
Bauten am Schiff und Turm fallen in die Mitte 
des 14. Jahrhunderts. Der Oſstgiebel des Chors 
hat in drei Reihen gekuppelte Halbſäulchen, ver- 
bunden durch einen Fries von Rundbögen mit 
Nasen; obwohl 1862 weitgehend erneuert, ſcheint 
doch die Sormengebung nicht verändert zu Jein, ſie 
gehört wohl in die Zeit nach 1466. Der künſtleriſche 
Wert des Gebäudes liegt in der geſchloſſenen Bau- 
maſſe, die vom Turm überragt wird, entſcheidend 
iſt dabei die von der Stadt aus sichtbare Süd- und 
Südoſtansicht. Hierin stand dieſes Bauwerk einzig 
da. Der 1911-1914 ausgeführte Anbau vor der 
Westfront hat einiges verändert. 
Georg enk apelle, früher zum Georgen- 
ſpital gehörig. Längliches Achteck mit abgewalmtem 
Zeltdach und kleinem Dachreiter; außen flache 
Pfeilervorlagen; Balkendecke. Mitte 14. Jahr- 
hundert. Im Ordenslande das einzige Beiſpiel 
eines ſolchen Baues, dagegen in der heutigen 
Provinz Pommern mehrere zentral angelegte Ka- 
pellen, in Stolp (St. Georg), Rügenwalde, Köslin 
u. a. als reguläres Achteck oder Sechzehneck. Viel- 
leicht liegt hier eine in Oſtpommern heimiſche Ge- 
pflogenheit vor; der Bruder Peters von Neuenburg, 
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