Diese Kopfzufälle erreichten einen hohen Grad, verbanden sich mit Schwindel,
dem Unvermögen zu denken und die Aufmerksamkeit auf einen Gegenstand
zu fixieren, mit Schlaftrunkenheit, großer Verstimmung des Gemeingefühls,
wahrem Katzenjammer, der in geringerem Grade noch am anderen Tage an-
dauerte. Das Sehen undeutlich, alle Gegenstände verschwimmen, Pupille
erweitert. Das Gehör geschwächt, wie wenn die Ohren mit Baumwolle ver-
stopft waren. Das Tastgefiihl undeutlich, Gefiihl von Pelzigsein in der Haut
und von Ameisenkriechen. Ungemeine Schwäche und Hinfälligkeit, so daß der
Kopf nur schwer aufrecht erhalten werden kann. Die oberen Extremitäten
können nur mit großer Anstrengung bewegt werden, wegen Schwäche der
unteren Extremitäten der Gang sehr unsicher und schwankend. Selbst am
anderen Tage besteht die Schwäche der Extremitäten noch und es tritt bei
manchen Bewegungen leicht Zittern hinzu. Beim N achhausegehen war die
Muskelschwäche besonders groß, der Gang hatte etwas Maschinenartiges, be-
stand mehr in einem Fortschieben des Körpers, bei dem die Muskeltätigkeit
So wenig wie möglich in Anwendung kam. Beim Stiegensteigen, sowie zu
Hause beim Ausziehen der Stiefel, Krampf in den Wadenmuskeln, ebenso
Krämpfe in verschiedenen Muskelgruppen bei Anspornung derselben zur Be-
wegung. So stellte sich beim stärkeren Zuziehen des Daumens unter Schmerz.
empfindung tonischer Krampf in den Muskeln des Daumenballens ein. Diese
Erscheinung trat bei zwei Experimentatoren konstant auf, wenn die Gabe
wenigstens einen Tropten betrug. Werden die Bewegungen forciert, tritt Schmerz
in den Muskeln und Gelenken auf.
Frische Luft vermindert den Schwindel und die Eingenommenheit des
Kopfes, bewirkt aber bei dem einen Experimentator Schmerz nach dem Ver-
laufe des Nervus supraorbitalis und cutaneus Malae, der sich bald verlor.
AufstoBen, Kollern im Bauche, Aufgetriebenheit des letzteren, Übelkeit,
selbst Brechneigung traten bei allen und selbst in kleiner Gabe ein. In einem
Falle kam es bis zum Erbrechen. Bisweilen kam Neigung zu Diarrhoe vor.
Auf den Urin hatte das Mittel gar keinen EinfluB.
In allen Fällen wurde Feuchtwerden der Fingerspitzen, bei großen Gaben
selbst Naßwerden derselben und der Hände beobachtet. Das Gesicht verfallen,
blaß, die Hände bläulich, kalt. Der Puls nahm bei den größeren Gaben anfangs |
gewöhnlich an Häufigkeit um einige Schläge zu, dann aber konstant ab, doch
stand diese Verminderung nicht im gleichen Verhältnis zur Steigerung der
Gabe, wie dies beim Sturmhut der Fall ist, vielmehr sank der Puls bei klei-
neren Gaben gewöhnlich tiefer, dabei war er stets klein und schwach. Respi-
ration oft gähnend, sonst keine konstante Anomalie zeigend. Schlaf gut, mei-
stens sehr fest.
Die Wirkung des Fleckschierlings bei, längere Zeit fortgesetzter, Aufnahme
alkoholischer Auszüge aus der frischen Pflanze, wobei es sich also für die ein-
zelnen Dosen um ganz minimale Mengen von Koniin gehandelt hat, ist von
Anhängern der H ahnemannschen Schule studiert worden. Das Ergebnis
dieser Versuche war folgendes:
Das allgemeine Verhalten ánderte sich so, daB bei sonst gleichmäßig ge-
stimmten Charakteren auffállige Erscheinungen ärgerlicher und zorniger Er-
regbarkeit auftraten, wogegen bei gewöhnlich iebhafteren Naturen zunehmende
Gleichgültigkeit und Unempfindlichkeit gegen äußere Eindrücke sich ent-
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