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Anacyclus officinarum (Deutscher Bertram)
Ebenfalls nur kultiviert findet sich der Deutsche Bertram, Anacyclus
officinarum. Er blüht wie die beiden vorigen mit gelben Korb- und weißen
Strahlblüten, diese sind aber beim Deutschen Bertram auf der Unterseite rot
gestreift. Gebräuchlich ist die Wurzel, die, ohne besonderen Geruch, scharf
und anhaltend brennend schmeckt. In kleinen Mengen wirkt die Wurzel inner-
lich schweißtreibend, in größeren erregt sie Übelkeit und Erbrechen mit Kolik,
Durchfall und heftigem Kopfweh. Sie wird hier und da an Stelle der Arnika
verwandt.
Chrysanthemum Parthenium (Mutterkraut)
Dann haben wir weiter zu nennen das Mutterkraut, Chrysanthemum
Parthenium. Diese Pflanze kann bis zu einem Meter Höhe erreichen, und
findet sich nicht selten an Eisenbahndämmen und auf Schutthaufen vor. Die
Blüten stehen in einer ansehnlichen Doldentraube und gleichen in ihrem Äußeren
einigermaßen denen des Masliebchens. Ihr Geruch ist wenig erfreulich. Der
Tee aus den Mutterkrautblüten wird im Volke noch bei Menstruationskolik
und auch bei Menostase getrunken, soll auch während des Wochenbettes den
Lochialfluß günstig beeinflussen. Auch ist er ein altes Mittel gegen fieberhafte
Erkrankungen mit intermittierendem Verlaufe. Umschläge von Abkochungen
der Mutterkrautblüten werden im Volke als schmerzlindernd bei Quetschungen
und allerlei sonstigen Geschwülsten betrachtet.
Carlina acaulis (Eberwurz)
Als Diuretikum, Diaphoretikum und Anthelminthikum geht in der Volks-
medizin die Wurzel der Eberwurz, Carlina acaulis. Sie ist in den Alpen
sehr häufig, kommt aber auch in Deutschland auf trockenen, kalkhaltigen
Gebirgstriften vor und findet sich bis nach Preußen und Posen hinein. Ihre
Blütezeit fällt in die Monate Juli und August. In der Regel wächst sie ganz
niedrig am Boden, selten, daß sie einmal eine Höhe bis zu 30 Zentimetern erreicht.
Die Hüllbláttchen der Blüten sind blattartig geformt, schneeweiß oder leicht
gelblich gefärbt und stark glänzend. Sie bilden einen schönen Strahlenkranz
um die rosenroten Röhrenblüten, der dann nach außen von den tief fieder-
_spaltigen, stachelspitzigen Blättern umgeben wird. Die Wurzel riecht frisch stark,
unangenehm, getrocknet schwach und schmeckt aromatisch, bitter und scharf.
Artemisia spec. var. (Wermutarten)
Sehr ausgedehnt ist immer noch der Gebrauch der verschiedenen Wermut-
arten, wenngleich wir über ihren eigentlichen Wirkungsgrund nicht mit der
wünschenswerten Sicherheit unterrichtet sind. Die Wermutarten enthalten
ätherisches Öl und Bitterstoffe, deren Pharmakodynamik noch eingehenderer
Prüfung bedarf. Es kommen für uns drei Wermutarten in Betracht: der Bei-
fuB, Artemisia vulgaris, der Wermut, Artemisia Absynthium, und
die Eberraute, Artemisia Abrotanum. Die Artemisiaarten haben durch-
weg kleine Blumen ohne Strahlblüten. Beim BeifufB, einem unserer verbrei-
tetsten, an Hecken, LandstraBen und sonst überall zu findenden, Unkraute
sind die Blütchen rot, seltener gelb. Der, bis einen Meter hohe, Stengel, ist
Stark veráüstelt, die fiederspaltigen Blátter sind auf ihrer Unterseite weiDfilzig,
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