Full text: Taschenbuch der Farben- und Werkstoffkunde

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Spezialsorten, die den Bedürfnissen der betreffenden 
Techniken angepaßt sind. Ungeeignete oder stark ver- 
chnittene Sorten z. B. kônnen in Kalk, Fresko, Zement 
vôllig versagen. Man kaufe daher Ultras nicht nach dem 
Farbton, sondern nach der Eignung, über die jeder Farb- 
ändler orientiert sein soll. Das prächtige reine, grün- 
stichige P faub lau z. B. genügt in Kalk nicht und soll 
in der Kunstmalerei wegen etwas geringerer Lichtecht- 
eit nur in Ol gebraucht werden. In der Dekorations- 
echnik ist es sehr geschátzt. Für Anstriche im Indu- 
striegebiet wáhle man die Sorten mit erhóhter Sàure- 
echtheit. Für Färbung von Putzen und Kunststeinen 
ónnen nur Sorten gebraucht werden, die frei von lós- 
lichen Salzen sind und daher keine Ausblühungen er- 
geben. Die meisten Mifterfolge mit Ultramarin sind auf 
ahl ungeeigneter Sorten zurückzuführen. Für Fresko 
in feuchten Innenräumen kann es indes nicht empfohlen 
erden. Auch für Tubenfarben wähle man Sondersorten, 
die nicht so leicht záhe und schleimig werden und 
uch nicht eindicken. Das Eindicken tritt besonders in 
Mohnól ein, Zusatz von 20% Standol verbessert die 
Konsistenz, auch ein Zusatz von Aluminiumstearat wirkt 
günstig. Außer in der Mal- und Anstrichtechnik wird 
iel Ultramarin zum Bläuen der Wäsche, zum Ent- 
eilben von Zucker, Papier, gelbstichigen Weißfarben und 
auch zum Tönen von Schwärzen verwendet (Wasch- 
lau). Große Mengen von Ultramarin werden ferner 
zum Färben von Kunstmassen, Papier, zum Bedrucken 
von Wachs- und Ledertuchen, zum Gummifärben und 
esonders zum Sonnenschutzanstrich von Fenstern und 
Jasdichern gebraucht. Außerdem dient es zur Licht- 
abblendung von Laternen, Fenstern usw. für Luftschutz- 
zwecke (siehe Seite 343). Ebenso werden Ultramarin4 
lanstriche als Tarnanstriche für Dachfenster gebraucht. 
Ultramarin löst sich in Säuren unter Entfárbung und 
Schwefelwasserstoffentwicklung (Geruch!) teilweise auf 
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