Full text: Taschenbuch der Farben- und Werkstoffkunde

schwer benetzbar, weil sie stets etwas fettig sind, und 
schwimmen daher obenauf. Infolge größeren Kohlen- 
stoffgehalts sind sie farbtiefer und ausgiebiger. Diese 
physikalischen Eigenschaften bedingen es, daß der Maler 
und Anstreicher im allgemeinen Schwärzen bevorzugt, 
während sich umgekehrt für die Drucktechnik und zur 
Herstellung schwarzer Tuschen nur die Ruße eignen. 
Ebenso sind Ruße besser zum Bestreichen und Lackieren 
elastischer, biegsamer Gründe (Stoffe, Leder) geeignet. 
Im Gegensatz zu den Rußen glimmen die Schwärzen 
beim Entzünden weiter. 
a) Schwärzen. Die Schwärzen tierischer Herkunft 
(aus Knochen, Elfenbeinabfällen, Klauen, Leder) kann 
man als Beinsch warz zusammenfassen, Es sind sehr 
ausgiebige, wie alle Farben dieser Gruppe, durch Licht- 
absorption sehr gut deckende, in allen Techniken ver- 
wendbare Farben, die in Ol bei einem Bedarf von 60 bis 
100 % langsam trocknen. Sie enthalten alle ziemlich 
Asche, die im wesentlichen aus phosphorsaurem Kalk 
besteht, aber in keiner Technik (aufer Zement) schid- 
lich ist. 
Sorten, die von diesen Salzen durch Lösen in Säure 
befreit sind, sind besonders als Lackfarben unter dem 
Namen Pariser- oder Lackschwarz beliebt. 
Der erste Name kommt solchen Sorten zu, die durch 
Pariserblau geschônt sind. Echtes, aus Elfenbeinabfällen 
hergestelltes Elfenbeinschwarz wird in der 
Kunstmalerei als wichtigstes Schwarz gebraucht. Da 
heute die Elfenbeinabfälle durch Einführung von Gala- 
lith und anderem Elfenbeinersatz nicht mehr so leicht 
zu haben sind, wird Elfenbeinschwarz vielfach durch ge- 
wöhnliches Bein- oder auch Lackschwarz ersetzt, soll 
dann aber nicht als Elfenbeinschwarz bezeichnet werden. 
In der graphischen Industrie lassen sich die Bein- 
schwärzen wegen ihrer durch den Aschengehalt be- 
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