ZWEITER TEIL
Die Bindemittel.
A. Allgemeines.
Der Zweck des Bindemittels ist S. 24 genannt. Es bildet
mit der im vorherigen Teil besprochenen Körperfarbe,
dem Pigment, zusammen die angeriebene Farbe, die der
Chemiker als eine Dispersion, als ein disperses System
bezeichnet. Das Bindemittel besteht aus dem die Bil-
dung der Farbteilchen unter sich und mit dem Unter-
grund bedingenden Bindekörper und einer Flüs-
sigkeit, die diesen Bindekörper löst und unter Umstän-
den auch noch verdünnt. Wir haben also folgende Zu-
sammensetzung einer angeriebenen Farbe:
Trockenfarbe + Bindemittel
Bindekörper + Lösungsmittel + Verdünnungs-
mittel.
Das Bindemittel kann total einheitlich sein, d. h. es
können Bindekörper und Lösungsmittel zusammenfal-
len und es kann das Verdünnungsmittel fehlen. Dieser
Fall trifft für die reine unverdünnte Olfarbe zu. Aus
einem Anstrich mit einer solchen Farbe verdunstet beim
Trocknen nichts, und daher heißen wir es ein nicht-
flüchtiges Bindemittel. Ist aber Leim in Wasser
oder Harz in Spiritus gelôst, so verdunsten diese Ló-
sungsmittel beim "Trocknen der Farbe und wir haben
ein flüchtiges Bindemittel. Übersicht:
Namen
der Farbe
Leimfarbe
Wasserglasfarbe
Spritlackfarbe
Emulsionsfarhe
Zaponfarbe
Ölfarbe
Bindekörper
Leim
Wasserglas
Harz
Kasein + Öl
Nitrozellulose
Leinöl
Kopal dest.
Lösungsmittel
Wasser
Wasser
Sprit
Wassera Lauge
Birnüther
Leinól
Leino!
Verdünnungs-
mittel
Wasser
Wasser
Sprit
Wasser
Essigäther usw.
Terpentinöl
Terpentinöl
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