durch Zusatz von Leinöl, Holzöl, Mohnöl, Standöl,
Firnis, Kopallack, Kunstharzlack, Wachsseife, Schellack-
lösung, Kautschukemulsion zu den üblichen, unter 3 be-
schriebenen Kaseinlösungen. Je nach dem zugrunde lie-
genden Rezept, nach der Art und Menge der enthalte-
nen Lauge, des Desinfektionsmittels, der Eigenschaft des
emulgierten Stoffes, dem Grad der Mischung und Emul-
gierung usw. entstehen Bindemittel von ganz verschiede-
ner Haftfähigkeit, Beständigkeit, Wasserechtheit, Wetter-
echtheit, Bindekraft usw.
Eine besondere Rolle spielen dabei diejenigen Emul-
sionen, bei denen das Verhältnis Leim zu emulgiertem
Fettstoff zwischen 1:3 und 1:10 liegt, die also sehr
leimarm, dafür aber sehr reich an emulgierten Stoffen
sind und dadurch bei schwacher Verdünnung Anstriche
ergeben, die Glanz zeigen und in ihrem Charakter dem
der Mattölfarbe entsprechen. Man nennt diese Binde-
mittel, zu denen Membranit, Walacin, Waternol, Bin-
der AC2 gehören, zuweilen auch »Wasserlacke*, weil
sie als emulgierten Bestandteil vielfach Lackstoffe, z.B.
Alkydale oder Albertolholzóllacke enthalten (näheres
s. S. 219).
Man verwendet
zum Innenanstrich: Kasein mit Leinöl, Harz, Wachs;
zum Innenanstrich für abwaschbare Wände: Kasein mit Wachs,
Schellack, Kautschuk, Wasserlacke;
zu Spachteln: Kasein mit Lein- und Holzöl, Schellack, Stand-
öl, Öllack;
zu Appreturen, Lederdeckfarben usw.: Kasein mit Schellack,
Wachs, Harz;
zum Glanzanstrich: Kaseinlösung mit Wachs (Nachbehand-
lung), Schellack, Wasserlacke;
zum Mattanstrich: Kasein mit Harz;
zum Außenanstrich: Kasein mit fetten Ölen, Lacken, Kunst
harzen, Kunstwachs, Kautschuk, Wasserlacke.
Vorschrift37. Kaseinemulsionfürinnen und
au Ben. 100 unverdiinnte Kaseinlôsung der Vorschrift 11 wer
den frisch bereitet, noch heiß mit 10—20 Leinöl, Standöl, Holzöl
oder Kopallack gut durchgemischt und erst vor Gebrauch ver
dünnt.
Vorsehrift 372. Kaseinemulsion für aufben
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