Full text: Taschenbuch der Farben- und Werkstoffkunde

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Kalk, auf billigem Wege synthetische Stoffe zu 
machen, die uns die Natur auf anderem Wege zu hohem 
Preis liefert. Auf dem Anstrichgebiet waren es vor allem 
die Lösungsmittel und die Harze, die man synthetisch 
zu gewinnen strebte. Heute wird das in allergrößtem 
Umfang durchgeführt und die Kunstharze sind unent- 
behrliche Werkstoffe geworden, die auch in Zeiten der 
Rohstoffülle nicht mehr verschwinden werden. 
Für den Nichtchemiker ist das Gebiet äußerst un- 
übersichtlich und dennoch erscheint es geboten, eine 
kurze Übersicht über diese hochwichtigen Rohstoffe zu 
geben. Gewonnen werden sie auf zweierlei Wegen, 
durch Kondensation und Polymerisation, chemische 
Vorhänge, die S. 16 u. 19 erläutert sind. Nach diesen 
Herstellungsweisen kann man einteilen: 
I. Kondensationsharze: 
a) durch Esterkondensation, also aus Alkohol und 
Säure: 
1. Alkydharze, Alkydale, Glyptale, aus der vom 
Naphthalin sich ableitenden Phthalsäure (s. S. 26) und 
Glyzerin bei Gegenwart von Fettsäure (Rizinusôl, Sar- 
dinentran), also ólhaltig im Sinne der Verordnung 12 
(soferne nicht aus synthetischer Fettsdure gewonnen), 
und daher nur zu Unrecht als ,,synthetisch® bezeichnet. 
Harze von klebriger Beschaffenheit, die sich in Benzin 
und Benzol zu hochelastischen, harttrocknenden, wetter- 
echten Lacken lösen. Die Trockenfähigkeit ist von der 
verwendeten Fettsäure abhängig. Für innen und außen 
geeignet, mit Ol, Chlorkautschuk usw. kombinierbar, 
auch für ofentrocknende und Einbrennlacke, für stoß- 
und schlagfeste Emaillen. Auch für EL-Firnis verwen- 
det. Auch als Alftalate, Beckosole, Duxalkyd, Super- 
duxalkyde bezeichnet. Alkydone sind mit Hilfe von 
Fischtranen hergestellt. Wichtigste Lackharze. Reine und 
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