Full text: Taschenbuch der Farben- und Werkstoffkunde

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Erster Abschnitt. 
Mischtechniken. 
Von den oben angeführten Mischtechniken können 
wir uns auf die Besprechung einiger weniger beschrän- 
ken. Die Kreide-, Bunt- und Pastellstifte sollen erst bei 
ihrer Verwendung, also bei der sogenannten Stifttech- 
nık, besprochen sein. 
Von großer Wichtigkeit sind heute die farbigen 
Putze geworden, also durchgefárbte Kalkmassen, die 
vor dem Kalkanstrich den Vorzug haben, daß sie halt- 
barer sind, weil eine durchgefärbte Schicht bei Verlet- 
zung der Oberfläche keine weißen Stellen zeigt, wie das 
beim Oberflächenanstrich der Fall ist. Ja man kann so- 
gar, wenn die Farbe etwa oberflächlich verblichen ist, 
auf mechanischem Wege die schadhafte Oberfläche ent- 
fernen, so daß die unveränderte Farbe wieder zum Vor- 
schein kommt. Man stellt sich solche Putze dadurch 
selbst her, daß man vor dem Auftragen des Putzes die- 
sen naß mit Farben durchmischt, bis man die gewünschte 
Tónung hat. Das bringt folgende Gefahren mit sich: 
1. Gefahr des ungenügenden Durchmischens, daher Un- 
gleichheit; 2. Gefahr der Verwendung ungeeigneter Far- 
ben, die Ausblühungen ergeben oder zerstôrt werden: 
3. Gefahr der Verwendung von Farben, die das Abbin- 
den verzôgern und die Härte des Putzes beeinträchti- 
gen; 4. Gefahr des Zusatzes von zuviel Farbe, wodurch 
auch bei einer an sich tauglichen Farbe Beeinträchtigung 
des Abbindens und der Härte môglich ist. Da man den 
gefärbten Putzen meist etwas Zement zusetzt oder aber 
von vornweg einen natürlichen hydraulischen oder Ze- 
mentkalk (s. S. 122) verwendet, ist es ratsam, nur ze- 
mentechte Farben zu nehmen, entweder natürliche far- 
bige Steinmehle oder Zementfarben, wie Ocker, Eisen- 
rot, Ultramarin blau, grün, violett, Chromoxyd- und 
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