Full text: Taschenbuch der Farben- und Werkstoffkunde

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man hier aber doch die Leimtechnik bevorzugen, sei es, 
daß man Tier-, Pflanzenleim, Zellstoffleim verwendet, 
oder, falls man auf Abwaschbarkeit Wert legt, ein was- 
serechtes Emulsionsbindemittel. Zur Rauhfaserung ver- 
wendet man an Stelle von Papier häufig Asbestpulver, 
das als Faserstoff ungebunden (leimfrei) und auch ge- 
bunden (leimhaltig) im Handel ist, außerdem mit Vor- 
liebe Sägmehl. Für den eigentlich plastischen Auftrag 
gebraucht man Kaolin (oft Chinakreide genannt), 
Kreide, Zinkweiß und Lithopone, die man natürlich 
tönen kann. Ein Zusatz von Schwerspat oder besser Ba- 
kola ist empfehlenswert, auch Schiefermehl ist geeignet. 
Bevorzugt man die Oltechnik, so gebraucht man am 
besten das im Handel befindliche R o walith. So kann 
man Papier, Karton, Wände bearbeiten und auch einen 
Linkrustaersatz herstellen. Klarlacküberzug ist stets zu 
empfehlen. 
Je nachdem man die Masse so ansetzt, daß sie etwas 
verläuft oder stark plastisch ist, erhält man weiche oder 
scharfe Kanten. Im letzten Fall wird meist nachgeschlif- 
fen und mit Klarlack überzogen. Man kann sich aus 
Leimlôsung mit Kreide, Lithopone und ôlfreiem Far- 
benmischlack eine plastische Masse selbst bereiten. 
Auch mit Wasserglas lassen sich schône plastische Ar- 
beiten ausführen (z. B. Plastosilit), Keimfarben. Beeko- 
Versteinerungsfarben. Ebenso kónnen ólfreie Lacke wie 
Güntoplast, Cewesol, Hildopal gebraucht werden, wor- 
über die Prospekte der Lieferfirmen Auskunft geben. 
Besonders widerstandsfáhige, abwaschbare plastische An- 
striche werden mit Chlorkautschukemulsionen erzielt. 
Bewáhrt hat sich Kronogenfarbe, die bereits mit Farb- 
kórper angerieben ist. Dadurch wird eine besondere 
Stabilität erzielt. Es erübrigt sich, darauf hinzuweisen, 
daß sich auch mit Emulsionen wie Membranit, Binder 
AC2, AJ-Binder plastische Anstriche erzielen lassen. 
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