Full text: Taschenbuch der Farben- und Werkstoffkunde

ist nicht günstig. Wetterfester Überzug kann mit einem 
reinen Zaponlack erreicht werden (z. B. nach Vor- 
schrift 67). Mürbe Stellen werden mit dünner Kasein- 
lösung behandelt und mit Formalin oder durch Zapon 
lack gehärtet. Retuschiert wird ebenfalls mit Kasein- 
lösung und Nachhärtung. 
In analoger Weise wie Kalk läßt sich auch der unter 
dem Namen Dyckerhoff- Weiß bekannte weiße 
Portlandzement zu Putzen, Schlemmanstrichen usw. 
verwenden. Er kann auch mit Erdfarben getönt werden. 
Zur Reinigung von Fresken wird neutrale Seifen- 
lösung empfohlen, bei Kaseinfresken kann man etwas 
Formalin zusetzen. 
Das Fresko sek k o ist die Malerei auf trockenem 
Putz. Man malt beispielsweise auf eine frisch aufgetra- 
gene Kalktünche mit Kalkwasserfarben. Man kann auch 
mit Kasein allein malen und nach dem Trocknen mit 
Formalin härten. Schließlich malt man auch mit Kasein- 
emulsion und hat dann eine reine Emulsionstechnik. 
Näheres über Freskomalerei siehe bei Dörner, Mal- 
material und seine Verwendung im Bilde, dem besten 
Buch über Kunstmalerei. 
2. Die Wasserglastechnik. Auf saugenden 
Gründen, trockenem Putz, ungehobeltem Holz wie auch 
auf Metall und Glas, Kunststeinen, Zementplatten, Na- 
tursteinen lassen sich mit Wasserglas als Bindemittel bei 
Verwendung laugenechter, siure- und gipsfreier Farben 
Anstriche herstellen, ‘die in Innenräumen ausgezeichnet 
und auch auflen ziemlich gut haften. Streicht man Holz 
mit reinem Kaliwasserglas, so erhilt man unter gelb- 
licher Färbung des Holzes durch die Lauge einen An- 
strich, der die Entflammbarkeit herabsetzt. Auf gehobel- 
tem Holz im Freien hält der Wasserglasanstrich nicht. 
Er platzt bei Bewitterung an Aststellen und entlang den 
harzreichen, engporigen Spätholzzonen unfehlbar ab. 
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