Full text: Taschenbuch der Farben- und Werkstoffkunde

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zur Geltung kommt. In Form der Silikattechnik liegt 
eine Aufhellungstechnik vor, weil die Buntfarben noch 
besondere Zuschläge bekommen. 
Zu den altbewährten Keimschen und Silintechniken 
sind heute noch verschiedene, ebenfalls auf Wasserglas 
aufbauende Techniken in Gebrauch, so die Beecko-Ver- 
steinerungsfarbe, Gabrit-Silikatfarbe, Grisdora-Mineral- 
farbe, Kabe-Mineralfarbe, Siloxinat-Mineralanstrichfarbe, 
Simol-Versteinerungsfarbe. Aufter den schon genannten 
Wasserglassorten (Kiesin, Keimsches Fixativ, Fixil, Silin- 
fisativ) sind noch im Handel: Beecko-, Para-, Simolfixa- 
tiv, Silofix. 
Über die plastischen Wasserglasmórtel s. S. 191. 
Zum niheren Studium der Entwicklung der Wasser- 
glastechnik sei empfohlen: H. T rillich, Wasserglas- 
anstrich und Malverfahren, München 1929. 
3. Aquarell- und Koloriertechnik. Zur 
Zeit, da man noch nicht farbig drucken konnte, wurden 
Schwarzdrucke in den Flächen koloriert oder ,,illumi- 
niert^, Damals spielte diese Technik eine grofte Rolle. 
Auch heute noch werden Zeichnungen, Skizzen, Ent- 
würfe koloriert. Das Wesentliche dieser Technik ist die 
Herstellung einer so dünnen Farbschicht, daf der Unter- 
grund, der hier stets weißes oder leicht getóntes Papier 
ist, durchscheint. Das Papier wird also sozusagen durch 
die Farbe oberflächlich angefärbt, und damit ist die Ko- 
loriertechnik eine Art Färbetechnik. Und tatsächlich 
kann man sie auch am besten mit wasserlôslichen Farb- 
stoffen ausführen, und Ostwald hat in seinen Kleinchen- 
küsten aus diesem Grund Kindern und Schülern ein 
Sortiment leuchtender lóslicher Farbstoffe in Pasten- 
oder Knopfform geboten. Farbstoffe aber sind ohne Fi- 
xierung (Beizung) weder wasser- noch lichtecht und da- 
rum durchweg ungeeignet. Auch von den Kleinchen- 
kästen ist man darum wieder abgekommen, 
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