Full text: Taschenbuch der Farben- und Werkstoffkunde

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ben zu sehr laufen, also dazu, eine Farbmischung weni- 
ger fließend, konsistenter zu machen. Die Konsistenz 
der Kreidefarben ist verschieden, im allgemeinen ziem- 
lich fließend, um so weniger aber, je mehr die Kreide 
Ton enthält. Will man eine konsistentere Farbmischung, 
so setzt man daher entweder direkt Leichtspat zu oder 
verwendet eine binnenländische Kreide, z. B. die Han- 
noveraner (s. S. 47). 
Neuerdings verwendet man statt Kreide auch Schwer- 
spat (Malerweiß Bakola) oder Kalkspat. Dadurch wer- 
den Buntfarben weniger aufgehellt, man kann also we- 
niger Buntfarbe nehmen, und die Töne werden reiner. 
Malerweifi-Leimfarben lassen sich im Gegensatz zu 
Kreidefarben spritzen. Auch Kaolin (Silikatweif}) ist ver- 
wendbar. Für die Glutolintechnik wird ein Spezialkaolin 
Blankasit empfohlen, wodurch die Neigung der 
Glutolinanstriche zum Wischen herabgesetzt wird. 
Wirklich nachteilig und daher sehr zu vermeiden sind 
wasserlósliche Farben, weil sie bei Ubermalung durch- 
schlagen. In dieser Hinsicht sind die sowohl zu Plakat- 
farben als auch besonders zu den Theaterfarben ge- 
brauchten Teerfarben meist nicht einwandfrei, so daß 
gegebenenfalls eine Probe in der auf S. 45 beschriebe- 
nen Art zu machen wäre. Da sehr häufig mit Spritlack 
lackiert wird, ist aber auch Spritechtheit vonnöten, an 
der es den ebengenannten Teerfarben, und zwar auch 
den gut lichtechten, oft sehr fehlt. Da neuerdings weni- 
ger spritlackiert und dafür mehr mit Zaponlack zur Er- 
zielung einer Seidenglanzschicht oder nur zum ober- 
flächlichen Fixieren überstrichen bzw. überspritzt wird, 
ist auf die Sprit- und Zaponechtheit besonders zu ach- 
ten. Zu vermeiden sind geölte Farben, weil sie sich nicht 
gut benetzen lassen. Man kann dem allerdings mit Spi- 
ritus oder Netzmitteln (Nekal, S. 148, Ochsengalle, 
S. 148) nachhelfen. Alkalische Bindemittel netzen schon 
an sich besser als neutrale, 
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