Full text: Taschenbuch der Farben- und Werkstoffkunde

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statt, die nur dann berechtigt ist, wenn das Bild schon 
ım Hinblick auf diese gemalt wurde. Besondere optische 
Effekte erzielt Kunstmaler Hohly, indem er mit Ol- 
Harz-Kasein-Emulsion malt und. Dammar-Wachs-Ló- 
sung als Zwischen- und Schlufifirnis verwendet. Schlief- 
lich sind auch die S. 274 beschriebenen Wasser-in-Ol- 
Emulsionen der Temperatechnik zuzurechen. 
Die gebräuchlichsten Emulsionen für echte Tempera 
sind: die Eiemulsion, hergestellt aus 1 Teil Ei, 
2 Teilen Leinöl, Standöl oder Kutschenlack, schütteln, 
dann 2 Teile Wasser zusetzen. Die Kaseinkalk- 
emulsion, hergestellt aus frischem Quark, den man 
mit etwa dem fünften Teil gelöschten Kalks verreibt 
und dann wie oben weiter verarbeitet, die Kasein- 
emulsion (die am meisten übliche) mit Salmiakgeist 
nach Vorschrift 11 in der Kälte oder mit ABC-Trieb 
(Vorschrift 11) unter Erwärmen hergestellt (s. a. Vor- 
schrift 198), die Gum miemulsion, aus Gummi- 
lósung nach Vorschrift 23 hergestellt und mit einer der 
Menge des zugesetzten trockenen Gummis entsprechen- 
den Ol- oder. Lackmenge verarbeitet, oder die Stürke- 
tempera, durch Olzusatz zu den heifi bereiteten Klei- 
stern der Vorschrift 14—16 (aus Reis-, Weizen- oder 
Roggenkleister hergestellt). Holzól ist bisher in der 
künstlerischen Temperamalerei noch nicht versucht 
worden. S. a. Vorschrift 41—42. 
Vorscehrift 109. Echte Temperaftarbe. 12 Am: 
moniumbikarbonat (ABC-Trieb) in 50 Wasser heifü lósen und 
zu 100 Kasein geben, das zuerst mit 200 Wasser verrührt worden 
war. Erwürmen unter Umrühren, bis ein glatter, zugiger Brei 
eutsteht, dann noeh warm 20—50 Leinól-Standól und 10—30 hell- 
sten Kutschenlack einrühren und tüchtig vermengen. Zum Ge- 
brauch mit Wasser auf die doppelte Menge verdünnen. Zum 
Aufbewahren jedoch die unverdünnte Lósung verwenden, weil 
nur sie sich ohne Desinfektionsmittel gut hält. Erstarrt sie, so 
wird sie vor Gebrauch wieder leicht angewürmnt. 
Näheres siehe in Dôrner, Malmaterial, wo sich auch 
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