Full text: Taschenbuch der Farben- und Werkstoffkunde

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einigermaßen beschränkt und drittens die Lasurwir- 
kung weit geringer als bei obigen Lüsterlacken. Darum 
wird von dieser Möglichkeit nur Gebrauch gemacht, 
wenn man auf Lichtechtheit besonderen Wert legt. 
Weit wichtiger ist dafür die Spritlacktechnik unter 
Verwendung von Deckfarben. Derart angeriebene 
Farben heißt man Glasuren oder auch Sprit- 
emaillen. Man stellt sie stets auf der Trichtermühle 
her. Das Selbstanreiben auf der Platte kommt wegen 
des raschen Verdunstens des Spiritus kaum in Betracht. 
Die Spritdecklacke sind in erster Linie für Massen- 
und auch alle Arten von kunstgewerblichen Artikeln 
aus Holz und Blech und Stoff und Kunstmassen von 
Wichtigkeit. Sie sind zwar durchweg nicht so haltbar 
wie die Ollacke und auch teurer, aber sie trocknen sehr 
rasch. Man stellt auf diese Weise Spielwaren-, Modell-, 
Fufiboden-, Maschinenlacke, Bronzetinkturen und Stoff- 
malfarben her. Man nimmt dazu meist ziemlich leuch- 
tende Farben, also Teerfarben, die aber feinkórnig, 
weich und leicht sein sollen, damit sie nicht so leicht 
absetzen. Farben auf Schwerspat sind nicht geeignet, 
weit besser solche auf Kaolin oder Kreide oder die 
feinen, auf Blancfixe und Tonerde gearbeiteten Druck- 
farben. Lenzinhaltige Farben sind wegen der Ver- 
dickungsgefahr nicht gut geeignet. Auch zahlreiche Mi- 
neralfarben verdicken in Spritlack, so vor allem Zink- 
weiß. Man nimmt daher als Weiß stets Lithopone. Ge- 
eignet sind auch manche Ocker, Umbren, ferner Chrom- 
gelb, Chromorange, Chromgrün, Ultramarin und 
Schwärzen. Für Gebrauchsgegenstände, Spielwaren usw. 
müssen die Farben giftfrei sein. Spritmattlacke werden 
selten gebraucht, weil man für die Mattwirkung die 
Zaponlacke zur Verfügung hat. Ein Spezialfall, der sich 
eines Spritmattlacks bedient, ist die Lackierung von 
Schulwandtafeln. 
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