Full text: Taschenbuch der Farben- und Werkstoffkunde

D)_Chlorkautschuklacke. 
Im Handel befinden sich unter den neueren Harz- 
Ollacken wie auch unter den ölfreien Lacken und Ol- 
austauschstoffen Vertreter aller dieser Gruppen und 
insbesondere zahlreiche Kombinationen. Wie bei den 
Emulsionen sind sie hinsichtlich Wert und Preis aufter- 
ordentlich verschieden. Es ist klar, daf ein reiner Chlor- 
kautschuklack wertvoller, wetterechter und haltbarer ist 
als eine Harzesterlósung mit Weichmacher. Die letztere 
wird aber auch entsprechend billiger sein (vgl. S. 273). 
Behórdliche Bestimmungen über die Bezeichnungen be- 
stehen bis jetzt nicht, und so kommt es vor, dafs sich im 
Handel etwa ein Lack aus 30 Teilen Harzester, 2 Teilen 
Chlorkautschuk und 68 Teilen Lósungsmittel befindet 
und sich Chlorkautschulack nennt. Es ist daher dem 
Verbraucher zu empfehlen, sich für einen bestimmten 
Mindestgehalt an wertvollen Werkstoffen (Chlorkaut- 
schuk, Alkydal) garantieren zu lassen, Für besonders gut 
haftende, wetter- und wasserechte, elastische, stoß- und 
schlagfeste Anstriche sind die Alkydharzlacke und ihre 
Kombinationen am meisten zu empfehlen, doch sind 
sie eben leider den ôlhaltigen Werkstoffen zuzuzählen. 
Wo es auf hohe Säure- und Laugenechtheit, Korro- 
sionsschutzwirkung, jedoch nicht Hitzeechtheit an- 
kommt, ist Chlorkautschuklack vorzuziehen, sei es für 
sich allein, sei es in Kombination mit Ol und anderen 
Lackharzen. Gute Lacke, die sich aber mehr für innen 
eignen, liefern die Kopalester, während die Harzester- 
lacke zu den billigsten ölfreien Werkstoffen gehören, 
aber für viele Zwecke gut genug sind. Albertollacke 
sind vor allem in Olkombination sehr gute Werkstoffe. 
Die Lacke der Glasharze (S. 165, Vinylharz usw.) die- 
nen in erster Linie als Isolier- und Grundiermittel, wer- 
den aber auch mit Chlorkautschuk und anderen Stoffen 
kombiniert. 
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