Full text: Taschenbuch der Farben- und Werkstoffkunde

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Besondere Bedeutung kommt den sog. Ein brenn- 
lacken zu, die durch Erhitzen im Ofen, meist bei 
80—150 " gehártet werden. Man verwendet hiezu Phe- 
nolharze, die noch nicht bis zur Endstufe kondensiert 
wurden, so daf die mit Härtung und Unlóslichwerden 
verbundene weitere Kondensation im Ofen erfolgt (Du- 
rophene, Bakelite). Oder auch Alkydharze wie z. B. 
Superduxalkyd, vornehmlich mit Naphthentrocknern. 
Neuerdings werden auch kalt härt bare Phenol- 
harzlacke (durch Säurezusatz) hergestellt, die beim 
Trocknen von selbst hárten und besonders zum Holz- 
anstrich gebraucht werden. 
Soweit die modernen Kunstharzlacke ôlfrei sind, ste- 
hen sie hinsichtlich Streichfühigkeit und Verarbeitungs- 
fähigkeit, Verlauf und. Auftrag hinter den ôlhaltigen 
Lacken zurück. Sie verlangen ein rasches, zügiges Ar- 
beiten in langem Pinselstrich; womöglich bei nicht zu 
heißer Witterung, sind aber auch gegen Luftfeuchtigkeit 
empfindlicher. Oft macht das Übereinanderstreichen 
mehrerer Schichten durch das rasche Anziehen und das 
Anlösen der Grundschicht Schwierigkeiten und Ausbes- 
serungsarbeiten mißlingen häufig. Diese durch die Flüch- 
tigkeit der Lösungsmittel, die Zähigkeit (Viskosität der 
Lösungen) und das rasche Trocknen oder wenigstens 
Anziehen bedingten Unannehmlichkeiten müssen in 
Kauf genommen werden, denn man kann ihretwegen 
auf diese teilweise hervorragenden Werkstoffe nicht 
verzichten, und es ist daher nötig, daß sich der Verbrau- 
cher in die Verarbeitungsweise dieser Werkstoffe ein- 
lebt und sich an sie gewöhnt. 
Erwähnt sei noch ein. besonders aktuelles Gebiet, die 
Autolackierung. Hier wurde eine Zeitlang fast 
nur mit Nitrolacken gearbeitet, die aber rasch spröd 
werden und dann abplatzen. Andrerseits ist hier das 
reine Ollackverfahren viel zu langwierig. Damit. ergibt 
sich auf. diesem Gebiet ein besonders günstiges Arbeits- 
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