Full text: Taschenbuch der Farben- und Werkstoffkunde

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oder bei stark quellbaren Filmen eintreten (Abb. 15 
und 21). 
Rifi- und Sprungbildung. Wenn eine An- 
strichschicht reißt, ohne daß die gerissenen Teilchen ab- 
fallen, spricht man von Rifibildung soferne die Risse 
den Untergrund nicht erreichen. Gehen sie bis zum Un- 
tergrund, so redet man von Sprüngen. Rißbildung ist 
stets ein Zeichen ungenügender Elastizität des Filmes. 
Diese ungenügende Elastizität kann der Schicht von 
Anfang an innewohnen. .Dann treten die Sprünge oder 
Risse sehr bald nach dem Trocknen ein; sie kann aber 
auch erst allmählich auftreten, z. B. durch Licht- und. 
Wassereinwirkung, durch Verdunsten oder Austreten 
von Weichmachern usw. Die Gefahr der Rifibildung ist 
umso größer, je stärker der Untergrund dehnbar und 
beweglich ist, also besonders groß bei Holz und Metall. 
Rascher Temperaturwechsel tut dann noch das Seine, um 
die Erscheinung möglichst auffällig zu machen (Ab- 
bildung 20 und 22). 
Absplittern tritt dann ein, wenn durch unge- 
nügende Elastizität des Films Rißbildung aufgetreten ist 
und durch ungenügende Verbindung der gerissenen 
Schichten mit der Grundschicht oder dem Untergrund 
die Teilchen abgelöst werden. Es beweist also das Vor- 
handensein von Spannungszuständen zwischen den ein- 
zelnen Schichten bzw. dem Untergrund. Solche können 
sich u. U. auch erst beim Verarbeiten bilden, z. B, bei 
zu raschem Arbeiten, so daß die einzelnen Schichten 
nicht genügend Zeit zum Trocknen haben, oder durch 
zu viel Trockenstoff oder durch Mischung ungeeigne- 
ter Lacke, oder auch durch zu dickes Spachteln. Kann 
aber, ähnlich wie die Rißbildung auch dann entstehen, 
wenn die Oberschicht durch Einwirkung der Atmo- 
sphäre, besonders des Lichtes und der Hitze versprödet 
wird und dadurch auch ihre Haftfähigkeit einbüßt vgl. 
hiezu Heizkörperanstriche S. 341 und Abb. 15. 
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