diese Erscheinung auf das zum Verdünnen verwendete
Tetralin zurückgeführt, das heute nicht mehr gebraucht
wird. Die Erscheinung ist aber damit nicht verschwun-
den. Zuweilen kann man sie mit der Gegenwart von
Kobaltsalzen in Beziehung bringen und durch geelgnete
Lösungsmittel das rosarote Kobaltsalz herauslósen. Oft
tritt die Erscheinung bei lithoponehaltigen Lacken auf,
wobei man sich das ebenfalls durch Kobaltgegenwart er-
kliren kann, da lichtechte Lithopone stets Kobalt enthält.
Die Gegenwart von Kobalt ist also nötig, um diese Er-
scheinung hervorzurufen. Doch tritt sie so unregelmäßig
und örtlich beschränkt ein, daß man noch eine weitere
Ursache, vielleicht Feuchtigkeit, Wärme, Schimmelbildung
annehmen muß. Allerdings ist es zweifellos, daß es auch
Blaufärburigen gibt, die mit Lithopone nichts zu tun
haben. Solche treten häufig an Fenstern und Fenster-
gesims, Fensterrahmen usw. auf und sind zuweilen durch
die Blaufiule des Holzes bedingt, die durch den besten
Weifladkanstrich durchzudringen vermag. Mancherseits
wird allerdings angenommen, dafs solche Verfárbungen
nur an solchen Stellen auftreten, wo unter dem Einfluß
von Fäulnis und Bakterien Eisen aus Eisenteilen in
Lösung gehen kann. In diesem Fall wäre demnach die
Biaufärbung durch Eisensalze und nicht durch Kobalt-
salze bedingt.
14. Systematik der neuzeitlichen organischen Bindemittel.
Die Ausführungen in den Kapiteln 6, 9, 11 und 12
haben gezeigt, daß man heute auf dem Gebiet der orga-
nischen Bindemittel, der Ole, Lacke, Emulsionen nicht
mehr scharf in einzelne eng umgrenzte, sich klar von
einander unterscheidende Gebiete trennen kann, sondern
daß eine Technik in. die andere übergeht, indem man sie
untereinander verbindet, kombiniert. Und gerade in die-
ser Kombination liegt der grofie Vorteil, weil man da-
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