Full text: Taschenbuch der Farben- und Werkstoffkunde

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wenden. Sehr gut hat sich ein Aufbau aus Mennige-Ol- 
grund und Chlorkautschukdecke bewährt. Mennige mit 
Chlorkautschukladk lifit sich aber auch zum Grundan- 
strich verwenden. Über Heizkórperanstriche s. 5. 541. 
Neuerdings wendet sich das Interesse übrigens stárker 
den Verfahren zu, bei denen durch eine auf das Eisen 
aufgebrachte Flüssigkeit das Eisen in den sog. passiven, 
d. h. nichtrostenden Zustand überführt und dann mit 
beliebiger wetterechter Farbe überstrichen wird. Sehr 
brauchbar hat sich die Behandlung mit phosphorsauren 
Salzen erwiesen (Atrament- und Parkerverfahren). 
Wie auf S. 340 nüher ausgeführt, ist Eisen vor dem 
Rostschutzanstrich so gut wie moglich zu entrosten. 
Man verwendet hierzu am besten das Sandstrahlgebläse, 
weil auf diese Weise die Walzhaut (vgl. S. 100) am 
schersten entfernt und eine einheitlich rauhe Grund- 
fläche geschaffen wird. Durch Abbrennen mit Sáure wird 
die Walzhaut nur in der Hitze ganz entfernt, durch 
Abbürsten mit Drahtbürste oder Abschmirgeln über- 
haupt nicht. Die Walzhaut rostet nicht und haftet an 
sich sehr gut. Nur durch Temperaturen über 100° 
wird sie losgelöst (Heizkörper). Sie ist aber insoferne 
gefährlich, als die Anstriche auf ihr wegen ihrer Glätte 
nicht gut haften, und im Fall des Vorhandenseins von 
Feuchtigkeit im Untergrund oder des Durchdringens 
von Wasser durch die Anstrichschicht Rost von den 
walzhautfreien Stellen aus unter die Walzhaut vor- 
dringt und sie zum Ablösen mitsamt der Anstrichschicht 
bringt. Es ist darum besonders darauf zu achten, daß 
Eisen, das gestrichen werden soll, nicht taufeucht ist, 
und daß es, soferne nicht sandstrahlentrostet wird, nach 
Möglichkeit nicht im Freien gestrichen wird (vgl. S. 343). 
Über den Taufeuchtanstrich s. S. 343. 
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