Full text: Taschenbuch der Farben- und Werkstoffkunde

haben sind, und die den Wünschen nicht ganz ent- 
sprechen. Dann wird die Haltbarkeit immer zweifelhaft 
sein. 
Die wichtigsten Schädigungen bei Putzen und den dar- 
auf angebrachten Anstrichen sind: 
LAusblühungen. Sie können herrühren: 
a) von dem Untergrund des Putzes, also aus deui Mauer- 
werk. Dann spricht man von Salpeter. Ursache 
kann Sein: 
1. Steine, Backsteine usw., die lösliche Salze enthalten 
(salz- und sehwefelsaure Salze). Diese wittern bei 
Feuchtigkeit durch und zerstören den Putz von un- 
ten. Salpeter braust mit Salzsäure nicht auf; wasser- 
löslich, bei Regen verschwindend, nachher wieder- 
kommend, meist aus schwefelsaurem Natrium, Mag- 
nesium, Kalk bestehend. Ausblühungen aus Back- 
steinen können durch Bariumkarbonat bekämpft 
werden. 
Einwirkung von Ammoniak, auf Mauersalze in. der 
Nähe von Aborten, Dunggruben, Stallungen, soge- 
nannter echter Salpeter, der ebenfalls den Putz von 
unten durchfrißt; ebenfalls wasserlöslich; 
b) vom Putz selbst, wenn er zu früh oder ohne Isolie- 
rung gestrichen wird, besonders bei Kunststeinen, Ze- 
mentplatten, ist kohlensaurer Kalk, braust also mit 
Salzsäure auf und löst sich; 
von der Farbe, die zum Färben des Putzes, des Ze- 
mentes oder zum Anstrieh verwendet wurde, ist dann 
meist Sulfat, nieht aufbrausend mit Säure, zum Bei- 
spiel bei Ultramarin, bei lenzinhaltigen Farben zu 
beobachten; 
vom Bindemittel, kommt fast nur beim Wasser- 
glasanstrich vor, der eine Sehieht von kieselsaureiun 
Kalk bildet, wenn der.Putz zu friseh war; in Wasser 
und Säure unlöslich; 
I. Abblättern. Hat seine Ursache in 
a) unrichtigem Schichtaufbau, zum Beispiel Unterputz 
Kalk, Oberputz Zement oder umgekehrt, ohne Zwi- 
schenschichten, die den Übergang vermitteln, 
b) Auftragen des Putzes bei Frost, 
c) Antragen des Oberputzes auf nicht gerauhtem Unterputz, 
1) Kalkeinschliissen im Hintermauerungsgestein. 
Schwindrisse, entstehen durch zu fette Mórtelmischung. 
Spreng kornwirkung dureh ungelósehte Brannt- 
kalkkórner, wird bei Verwendung eingesumpften Kalks 
besser vermieden als bei Sackkalk, aber nur, wenn der 
untere Grubeninhalt nieht verwendet wird. 
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